Wettersturz in Tirol: Kälte, Regen, Schnee zum Herbstbeginn
Trübe Aussichten für das Wochenende: In der Nacht auf Freitag schlägt das Wetter komplett um. Es wird kalt, nass und auf den Bergen fällt der erste Schnee.
Innsbruck – Über Nacht verabschiedet sich der Sommer: Pünktlich zu seinem meteorologischen Beginn hält der Herbst Einzug in Tirol. Und wie: Die Temperaturen gehen um gut 15 Grad zurück, auf den Bergen fällt Schnee und im Tal jede Menge Regen. „Der Grund für das abrupte Sommerende ist die Kaltfront eines mächtigen Tiefs über der Ostsee und ein Tief über Oberitalien“, erklärt Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Damit stellt sich oft nasses, windiges und frisches Herbstwetter ein, mit Temperaturen durchwegs unter 20 Grad.“
Der 1. September ist für die Meteorologen traditionell der Herbstbeginn. Und heuer hält er sich genau daran. Schon am Donnerstagnachmittag wird der Wetterumschwung spürbar. Gewitter entladen sich über dem Oberland, im Außerfern und am Alpennordrand. In der Nacht breitet sich der Dauerregen dann über ganz Tirol aus.
Dauerregen am Samstag, Gefahr von Murenabgängen
Zum Teil kommen große Regenmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter zusammen. „Am meisten Regen fällt von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie in Osttirol und Kärnten“, sagt Spatzierer. „In diesen Regionen muss man mit Murenabgängen und kleinräumigen Überflutungen rechnen.“ Dazu kühlt es kräftig ab: In Nordtirol liegen am Freitag die Höchstwerte nur noch bei maximal 13 Grad.
Trüb geht es das ganze Wochenende weiter: Im Westen Österreichs regnet es weiterhin nahezu ohne Pausen und oft kräftig. Hier kommen bis zum Sonntagabend aus heutiger Sicht noch einmal verbreitet 20 bis 60 Liter pro Quadratmeter dazu. Entsprechend nimmt die Hochwasser- und Murengefahr weiter zu. Die Sonne zeigt sich kaum und die Temperaturen kommen nicht mehr über zehn bis 13 Grad in Nordtirol und 17 Grad in Osttirol hinaus. Kleiner Lichtblick: Im Verlauf des Sonntags sehen die Meteorologen eine leichte Tendenz zur Wetterverbesserung voraus.
Schneefallgrenze sinkt auf 1500 bis 1800 Meter
Auf den Bergen schüttelt Frau Holle am Wochenende zum ersten Mal ihre Betten aus. Die Schneefallgrenze ab Freitag stetig, am Samstag liegt sie zwischen 1500 und 1800 Metern. Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee prognostiziert der wetterdienst Ubimet für Österreichs Gletschergebiete. Auf höher gelegenen Straßen ist mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen.
Nach derzeitigen Prognosen bleibt es auch am Montag weiter kühl. Aber zumindest hört es auf zu regnen und die Wolken reißen auf. (TT.com)