Krise brockt Schiffsfinanzierer DVB halbe Milliarde Verlust ein
Frankfurt (APA/Reuters) - Die seit Jahren andauernde Krise im Seehandel hat der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörenden DVB Bank im...
Frankfurt (APA/Reuters) - Die seit Jahren andauernde Krise im Seehandel hat der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörenden DVB Bank im ersten Halbjahr einen Verlust von rund einer halben Milliarde Euro eingebrockt. Wie die deutsche DZ Bank, das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, machte die Krise der maritimen Wirtschaft hohe Rückstellungen bei der Tochter nötig.
Die DZ Bank Gruppe, zu der auch der Versicherer R+V, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die Fondsgesellschaft Union Investment gehören, fuhr in den ersten sechs Monaten einen Gewinn vor Steuern von 939 Mio. Euro ein. Das Minus von rund 40 Prozent war erwartet worden war, weil Sondereffekte zu Beginn des Vorjahres die Gewinnentwicklung damals begünstigt hatten.
Vorstandschef Wolfgang Kirsch bekräftigte die Prognose, dass der Gewinn der DZ Bank in diesem Jahr vor Steuern bis auf 1,5 (2,2) Mrd. Euro sinken werde. Dieses Ziel sei auch weiterhin noch erreichbar, „ist jedoch ambitionierter geworden“, erklärte Kirsch. Das Kapitalpolster der DZ Bank lag per Ende Juni wie im ersten Quartal bei 13,0 Prozent. Ende 2016 waren es noch 14,5 Prozent. Grund dafür ist laut Kirsch, dass die Bank auf Geheiß der Regulierer mehr Kapital für ihre Beteiligung an der R+V zurücklegen muss, die zu den fünf größten deutschen Versicherern gehört.
Sehr zufrieden zeigte sich Kirsch mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft. Hier lag der Zinsüberschuss ungeachtet der extrem niedrigen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) im ersten Halbjahr bei 1,43 (1,36) Mrd. Euro und damit fast fünf Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Überschuss aus Gebühren und Provisionen stieg unter anderem wegen des guten Geschäftsverlaufs bei der Fondsgesellschaft Union Investment um fast ein Fünftel auf 977 (822) Mio. Euro. Die DZ Bank war im vergangenen Jahr mit der WGZ Bank fusioniert. Sie ist mit einer Bilanzsumme von rund 500 Mrd. Euro Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus nach der Deutschen Bank und das Spitzeninstitut von rund 1000 Volks- und Raiffeisenbanken.