Wo die Bäume sprechen können
Vom Bienensterben bis zur Bedeutung des Schutzwaldes in Tirol: Beim „Zauberwald“ in Wattens und dem ersten Bergwaldfest hoch über Innsbruck werden wichtige Umweltthemen auf kindgerechte Weise vermittelt.
Von Michael Domanig
Wattens, Innsbruck –„Wir sind ein Ökofestival. Den Naturschutzgedanken über Märchen zu transportieren, ist Teil unserer Grundkonzeption“, sagt Walter Steidl, Obmann des Tiroler Sagen- & Märchenfestivals. Morgen Samstag und am Sonntag findet im Rahmen des Festivals schon zum 21. Mal der „Zauberwald“ rund um den Gasthof Vögelsberg in Wattens statt.
Die heurige Märchenwanderung unter dem Titel „Die verschwundenen Bienen“ kreist um ein ernstes Thema, das Bienensterben. „Aber auf kindgerechte Weise“, wie Steidl betont. Gemeinsam mit einem Detektiv sollen die Kinder bei der 90-minütigen Wanderung herausfinden, was mit den Bienen passiert ist, welchen Anteil der Mensch daran hat und warum die Insekten so wichtig für das Ökosystem sind. „Unsere Geschichten haben immer einen tieferen Hintergrund“, sagt Steidl, „bei ‚Wirbel um Frau Holle‘ ging es etwa um Wetterkapriolen und Klimawandel. Aber all das wird auf amüsante Art erzählt.“
Die erste Wanderung startet am Samstag und Sonntag jeweils um 13 Uhr, alle weiteren im 15-Minuten-Takt, die letzte um 17 Uhr. Bei Schlechtwetter finden die Aufführungen auf der Terrasse des Gasthof Vögelsberg statt. Eine Voranmeldung unter Tel. 05224/57431 oder office@maerchenfestival.at wird empfohlen.
Nur wenige Tage später bitten die Akteure des Sagen- & Märchenfestivals dann zu einer Uraufführung nach Innsbruck: Am 18. und 19. September ist auf der Hungerburg ein „Schutzwaldmärchen“ zu erleben: „Almajuri und die Zauberwesen im Schutzwald“ heißt das Auftragswerk des Landes Tirol. Das Ökomärchen erzählt von der Funktion des Waldes als Schutzschild vor Naturgefahren wie Lawinen, Hochwasser, Muren und Steinschlägen. „Bei einem Waldrundgang sprechen die einzelnen Bäume zu den Kindern und erklären ihnen, welche Funktionen sie haben“, führt Steidl aus. „Wunderschöne neue Kostüme sind in Ausarbeitung.“ Die erste (einstündige) Wanderung startet jeweils um 9 Uhr, die letzte am 18. September um 17 Uhr, am 19. September um 15.30 Uhr. Bei Schlechtwetter finden gekürzte Aufführungen auf der Bühne vor Ort statt.
Das „Schutzwaldmärchen“ ist Teil eines großen Bergwaldfestes, das am 18. September auf der Hungerburg in Szene geht und vom Land gemeinsam mit der Stadt Innsbruck veranstaltet wird. „Unser Wald bietet Schutz, Erholung, Einkommen und viele Erlebnisse, muss aber auch gepflegt werden. Das sollen die Kinder beim Bergwaldfest auf spielerische Weise erfahren“, erklärt LHStv. Josef Geisler. Beim Waldspielplatz Taubental oberhalb der Einserstütze auf der Hungerburg warten diverse Erlebnisstationen rund um das Thema Wald – sie sind von 9 bis 13.30 Uhr für angemeldete Schulklassen und von 13.30 bis 18 Uhr frei zugänglich. Zum Abschluss, um 17 Uhr, spielen Bluatschink auf.
Parallel dazu findet im Landhaus auf Einladung des Umweltministeriums ein Waldgipfel unter dem Motto „Schutz.Wald.Klima“ statt. Dort diskutieren Experten über neue Wege im Umgang mit Naturgefahren.