Fußball: Wöber als Highlight im Transfersommer- Wiener handelten spät

Wien (APA) - Mit dem 7,5 Millionen Euro schweren Wechsel zu Ajax Amsterdam hat Rapidler Maximilian Wöber für das Highlight im Transfersommer...

Wien (APA) - Mit dem 7,5 Millionen Euro schweren Wechsel zu Ajax Amsterdam hat Rapidler Maximilian Wöber für das Highlight im Transfersommer der Fußball-Bundesliga gesorgt. Er ist der teuerste Kicker, der jemals aus Österreich ins Ausland wechselte. Das verschaffte Rapid Spielraum, um nachzubessern. Stunden vor Ende der Transferzeit am Donnerstag (23:59 Uhr) stand noch die Verpflichtung eines Stürmers im Raum.

Medial kolportiert wurde der Name Veton Berisha. Der 23-jährige Bruder von Salzburgs Valon Berisha steht bei Greuther Fürth unter Vertrag und gilt als schneller, kampfstarker Angreifer, und verfügt wie sein Bruder über einen Ruf als Kämpfer. Sollte der Handel mit dem deutschen Zweitligisten perfekt werden, könnte Berisha nach Länderspielpause in der Liga just gegen Salzburg debütieren.

Die grün-weiße Schlussoffensive auf dem Transfermarkt setzte am vergangenen Freitag Lucas Galvao fort. Der brasilianische Defensiv-Allrounder kommt als Wöber-Ersatz aus Altach. Einen Tag vor Ende der Übertrittszeit verkündete Grün-Weiß zudem die Rückkehr von Thanos Petsos für das zentrale Mittelfeld.

Auch bei Stadtrivale Austria Wien ging es nach einem - von der „Causa Christoph Monschein“ abgesehen - ruhigen Start gegen Ende des Transferfensters noch einmal rund. Mit dem Torschützenkönig Larry Kayode (Manchester City/Girona), Petar Filipovic (Konyaspor) und Jens Stryger Larsen (Udinese) verließen gleich drei Leistungsträger der vergangenen Saison die „Veilchen“ innerhalb von zwei Wochen. Dennoch erreichte das Team von Thorsten Fink zum zweiten Mal in Folge die Gruppenphase der Europa League. Damit dürfen sich wie Wiener insgesamt zumindest über ein plus von zehn Millionen Euro freuen.

Mit Florian Klein kehrte ein ehemaliger Teamspieler zum Vizemeister zurück. Der 30-Jährige entschied sich nach einiger Bedenkzeit für eine Rückkehr in die heimische Bundesliga. Zuvor hatte Stuttgart seinen Vertrag nicht mehr verlängert. Auch bei den „Veilchen“ hieß es kurz vor Ende der Transferperiode, dass noch Spieler geholt werden sollten. Unter anderem wurde den Wienern Interesse an Admiras Maximilian Sax nachgesagt.

Sportdirektor Franz Wohlfahrt setzte zuvor vor allem auf junge Perspektivspieler. Der Südkoreaner Lee Jin-hyun etwa feierte vor der Länderspielpause gegen die Admira dank seines Treffers zum zwischenzeitlichen 3:0 bereits einen gelungenen Einstand.

Salzburg einigte sich Anfang August mit Hertha BSC nach einigem Hin und Her auf den Transfer von Valentino Lazaro. Die Berliner überweisen sieben Millionen Euro in die Mozartstadt, sobald der 21-Jährige eine gewisse Anzahl an Spielen absolviert hat. Im Gegenzug sicherten sich die Salzburger die Dienste von Sturms Romano Schmid. Der 17-Jährige, den Sturm-Sportdirektor Günter Kreissl um jeden Preis halten wollte, wird vorerst allerdings noch für Liefering in der Ersten Liga auflaufen.

Altach musste die Abgänge von Nicolas Ngamaleu (Young Boys Bern) und Galvaos verkraften. Dafür sicherten sich die Vorarlberger auf Leihbasis die Dienste des Schalke-Talents Michael Cheukoua. Auch bei den Rheindörflern scheint ein Transfer auf dem letzten Drücker möglich.

Die Verpflichtung des Brasilianers Joao Victor durch den LASK hatte ähnliche Züge wie der Monschein-Wechsel. Die Athletiker engagierten den wegen Dopings noch bis Ende November gesperrten Angreifer trotz laufenden Vertrags bei Kapfenberg.

St. Pölten zog mit Pak Kwang-ryong einen wahren Fußball-Exoten an Land. Der Nordkoreaner wechselte von Lausanne in die niederösterreichische Landeshauptstadt. Das Debüt des Angreifers, der es in der Schweiz in 165 Spielen auf 41 Tore brachte, lässt noch auf sich warten, weil die Arbeitsgenehmigung aussteht. St. Pölten steht nach sechs Runden mit nur fünf erzielten Toren und einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz und könnte eine Steigerung in der Offensive dringend brauchen. Wohl auch deswegen lieh man am letzten Tag des Transferfensters den 20-jährigen Stürmer Alex Sobczyk von den Rapid-Amateuren aus.

Besonders ruhig ging es seit Saisonstart bei WAC und Mattersburg zu. Die Burgenländer haben seit Meisterschaftsbeginn „nur“ Tormann Tino Casali (Austria Amateure) und Michael Lercher (Innsbruck) verpflichtet. In Kärnten war man mit dem bescheidenen Transferprogramm sogar vor dem ersten Pflichtspiel Mitte Juli fertig.