Daimler und VDA-Vize weisen Bericht über Wissmann-Absetzung zurück
Berlin (APA/AFP) - Ein Bericht über eine angebliche Ablösung des Präsidenten des Automobilverbands VDA, Matthias Wissmann, ist von vielen Se...
Berlin (APA/AFP) - Ein Bericht über eine angebliche Ablösung des Präsidenten des Automobilverbands VDA, Matthias Wissmann, ist von vielen Seiten dementiert worden. „Von einer Ablösung Matthias Wissmanns kann keine Rede sein“, erklärte ein Sprecher des Daimler-Konzerns am Donnerstag. VDA-Vizepräsident Arndt Kirchhoff wies den Bericht als „frei erfunden“ zurück.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte zuvor berichtet, dass die Autoindustrie einen personellen Neuanfang an der Spitze des Verbands anstrebt. Der Daimler-Sprecher bezeichnete die Berichte als „Personalspekulationen“. VDA-Vizepräsident Kirchhoff stellte sich hinter Wissmann: „Wir stehen hinter Matthias Wissmann und unterstützen voll seinen Kurs“, sagte Kirchhoff den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er selbst sei für rund 600 Zulieferunternehmen zuständig. „Wenn an den falschen Gerüchten etwas dran wäre, würde ich es wissen. Das ist frei erfunden“, sagte er den Zeitungen.
Das RND berief sich auf Industriekreise. Demnach soll der VDA-Vorsitzende Wissmann nach über zehn Jahren an der Spitze des Verbands abgelöst werden. Die Suche nach einem Nachfolger, der das Ruder nach der Bundestagswahl übernehmen soll, koordiniert demnach Daimler-Chef Dieter Zetsche. Auch Headhunter sollen beteiligt sein.
Die Führungen von Daimler, BMW und Volkswagen wollten im Herbst mit einer „personellen und inhaltlichen Neuaufstellung“ die Debatte über Verbrennungsmotoren und mögliche Fahrverbote bestreiten, berichtete das RND. Wissmann ist seit 2007 VDA-Präsident, sein Vertrag war erst im vergangenen Jahr um zwei Jahre verlängert worden. Von 1993 bis 1998 war der CDU-Politiker deutscher Verkehrsminister.
Im Zuge des Diesel-Abgasskandals sei es zu Unstimmigkeiten zwischen Wissmann und zuletzt Zetsche selbst gekommen, berichtet das RND. Dem VDA gehören über 600 Unternehmen an, darunter neben den großen Autobauern auch etliche Zulieferer.