Flüchtlinge- Italien überlegt Militärkooperation mit Niger und Tschad

Rom (APA) - Nach der Militärkooperation mit der libyschen Küstenwache überlegt die italienische Regierung nun auch eine ähnliche Zusammenarb...

Rom (APA) - Nach der Militärkooperation mit der libyschen Küstenwache überlegt die italienische Regierung nun auch eine ähnliche Zusammenarbeit mit dem Niger und dem Tschad. Im Raum stehe etwa eine Trainingsmission von Soldaten der beiden afrikanischen Staaten im Bereich der Grenzkontrolle, sagte die italienische Verteidigungsministerin Roberta Pinotti laut Medien vom Donnerstag.

Die Ministerin begrüßte zudem den Rückgang der Flüchtlingsankünfte in Italien seit Juli. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich dieser Trend fortsetzt“, betonte Pinotti. Italien könne die Einwanderung nicht den Schlepperbanden überlassen, „die sich am Leid der Menschen bereichern“, erklärte die Ministerin weiter und fügte mit Blick auf den Militäreinsatz zur Stärkung der libyschen Küstenwache hinzu: „Italien hat die richtige Strategie entwickelt, die jetzt weitergeführt werden muss.“

Seit Jahresbeginn haben 98.327 Migranten die italienische Küste über das Mittelmeer erreicht - das sind 6,9 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr, wie das Innenministerium in Rom am Montag mitteilte. Im Vergleichszeitraum 2016 waren noch 105.663 Migranten in Italien eingetroffen. Im Zeitraum vom 1. bis 28. August 2017 erreichten 3.114 Migranten Italien, im August 2016 waren es 23.552 gewesen.

Erst am Montag hatten die vier EU-Staaten Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien im Rahmen eines Flüchtlingsgipfels in Paris mit hohen politischen Vertretern aus dem Niger, Tschad und Libyen eine breite Zusammenarbeit beschlossen. So soll die Prüfung des Asylanspruchs bereits in Nordafrika stattfinden. Mit den Entscheidungen in Transitländern soll verhindert werden, dass sich Menschen auf den gefährlichen Weg durch Libyen und das Mittelmeer machen.