Judo: Neuer Olympia-Bewerb „Team Mixed“ derzeit noch ohne Österreich
Budapest (APA) - Bei den Spielen 2020 in Tokio feiern einige Mixed-Teambewerbe ihre Olympia-Premiere, so auch im Judo. In Budapest steht die...
Budapest (APA) - Bei den Spielen 2020 in Tokio feiern einige Mixed-Teambewerbe ihre Olympia-Premiere, so auch im Judo. In Budapest steht diese Konkurrenz am Sonntag nun erstmals im WM-Programm, allerdings ohne rot-weiß-rote Beteiligung. Die gefragten Klassen für die je drei Damen und Herren sind jene bis 57, bis 70 und über 70 kg bzw. bis 73, bis 100 und über 100 kg. Diese ÖJV-Besetzung ist derzeit nicht gegeben.
Für ÖJV-Sportdirektor Markus Moser muss das aber nicht so bleiben. „Der Mixed-Teambewerb ist in unserem Fokus“, erklärte er auf Anfrage der APA - Austria Presse Agentur. Bei Olympia dürften nur auch im Einzel qualifizierte Aktive im Team antreten. „Dementsprechend arbeiten wir im Juniorenbereich und in der allgemeinen Klasse sehr stark daran, junge Sportler schon frühzeitig heranzuziehen, um diese Sportler im Idealfall für den Team- und den Einzelbewerb an den Start bringen zu können.“
Besser und schneller gelingen soll das mit einer Strukturänderung. Moser: „Wir haben mit Beginn 2017 die Junioren/U21 und allgemeine Klasse zusammengelegt. Es gibt keine strikt getrennten Bereiche mehr, sondern zwei Trainer männlich und weiblich, die sich um die beiden Bereiche kümmern.“ Die Athleten sollen so schneller als bisher an ein internationales Top-Niveau herangeführt werden. „Wir erhoffen uns, dass so eine große Anzahl junger Leute bei den Olympischen Spielen einzubetten sind.“
Bernadette Graf sieht den Teambewerb zwiespältig. Für sie selbst scheint die Kategorie über 70 kg gut geeignet, trat sie doch am (heutigen) Freitag in der WM-Klasse bis 78 kg an. „Aber mich kannst du nicht auf die +70 hinstellen“, verdeutlichte die Tirolerin gegenüber der APA. „Weil da haben andere Nationen welche, die 120, 130 kg wiegen. Jetzt müssen wir daher schauen, ob der Mixed-Bewerb für uns infrage kommt. Da müssen wir das einmal bei einer EM oder WM antesten, wie das ist.“
Die Olympia-Fünfte von Rio de Janeiro 2016 glaubt jedenfalls nicht, dass jemand nur wegen des Teambewerbs die Gewichtsklasse wechseln wird. Interessant werde laut Graf freilich die Kräfteverteilung in der neuen Disziplin. „Die Georgier sind bei den Männern unheimlich stark, bei den Frauen aber nicht so. Für die wird es schwer, ein Team zu stellen. Die Franzosen, die Deutschen, die Japaner haben bei Männern und Frauen fast ein komplett volles Team. Die tun sich dann eher leicht.“
Bei den Österreichern ist es derzeit eher so, dass sie im weiblichen Bereich besser aufgestellt sind. Die 25-Jährige sieht die Herren-Riege aber kräftig aufholen. „Die Jungen kommen immer mehr, das Männer-Team wird immer stärker“, sagte Graf. Ob Einzel oder Team, Olympia wird ab dem nächsten Jahr so richtig interessant, die Qualifikation beginnt im Frühjahr. Budapest ist und war zwar einerseits der Höhepunkt dieser Saison, aber andererseits auch „nur“ ein Vorbereitungsturnier auf die nächsten Spiele.