„Wolffreie Zonen“ - Für WWF fachlicher Nonsens

Innsbruck (APA) - Die angesichts vermehrter Wolf-Attacken tags zuvor von Bauernvertretern aus Südtirol, Tirol und Bayern geforderten „wolffr...

Innsbruck (APA) - Die angesichts vermehrter Wolf-Attacken tags zuvor von Bauernvertretern aus Südtirol, Tirol und Bayern geforderten „wolffreien Zonen“ hat die Umweltorganisation WWF am Freitag als „fachlichen Nonsens“ bezeichnet. Abschüsse schützen Nutztiere nicht, argumentierte WWF-Wolfsexperte Christian Pichler: „Ganz im Gegenteil - getötete Wölfe führen oft sogar zu einem Ansteigen an Nutztierrissen“.

Dies hätten Untersuchungen aus den USA und Europa gezeigt, so Pichler: „Solche Eingriffe bringen die soziale Struktur in Wolfsrudeln durcheinander. Der Abschuss eines Elterntieres kann beispielsweise dazu führen, dass Wölfe ihr Jagdverhalten ändern und die jüngeren, unerfahreneren Wölfe dann auf leichter zu erbeutende Tiere wie ungeschützte Schafe ausweichen“. Abschüsse könnten dazu führen, dass die Anzahl der Risse in Folge sogar stiegen.

Zudem gab der Umweltschützer zu bedenken, dass „wolfsfreie Zonen“ nicht lange auch wolfsfrei bleiben müssen. Denn diese Tiere können bis zu 1.000 Kilometer weit wandern. Immer wieder würden dann Einzeltiere aus umliegenden Regionen diese Gebiete besuchen.

„Wenn man eine populistische Forderung immer wieder wiederholt, wird sie deswegen nicht wahrer“, so Pichler. Die einzige wirksame Methode zum Schutz von Schafen sei der Herdenschutz. Zudem würden derartige Zonen geltendem EU-Naturschutzrecht widersprechen.