KHM: Uffizien-Direktor 3 - Drozda wollte „KHM offensiv weiter denken“
Wien (APA) - Zugleich müssten die neuen Ansätze immer verortet sein, so Schmidt: „Das Digitale ist nur dann sinnvoll, wenn es auf eine Vielz...
Wien (APA) - Zugleich müssten die neuen Ansätze immer verortet sein, so Schmidt: „Das Digitale ist nur dann sinnvoll, wenn es auf eine Vielzahl von Besuchergruppen bezogen ist.“ Zur Entscheidung der jetzigen KHM-Führung, zeitgenössische Kunst ins Haus zu holen, halte er für absolut richtig. Aber es müsse einen fruchtbaren Dialog zwischen beiden Ebenen geben.
Die lokale Verankerung des Hauses will der künftige KHM-Chef ebenso ausbauen wie die internationale Stellung. Er selbst stamme aus Freiburg, was lange zu Österreich gehört habe, bemühte sich Schmidt ansonsten um Anknüpfungspunkte an seine neue berufliche Heimstätte: „Auch sind die Uffizien und das KHM historisch und sammlungsgeschichtlich aufs Engste verbunden.“
Drozda unterstrich, dass er sich mit seinem Personalvotum entschieden habe, nicht nur „den soliden Weg“ Haags fortzuführen, sondern das KHM für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit zu machen: „Letztlich habe ich mich entschlossen, die Personalentscheidung zu nutzen, um das Kunsthistorische Museum offensiv weiter zu denken.“
Insofern sei er überzeugt, mit Eike Schmidt die richtige Wahl getroffen zu haben: Der Museumsmann habe klare Vorstellungen von neuen strategischen und finanziellen Partnerschaften, einen schlüssigen Plan für das KHM im digitalen Zeitalter und sei entschlossen, neue Besucher für das Haus zu gewinnen. „Ich wünsche mir, dass das KHM zum Synonym für die Geschichte unseres Landes wird“, so der SPÖ-Politiker.
Dass Schmidt hierbei auf einem „soliden Fundament“ aufbauen könne, sei nicht zuletzt der seit 2009 amtierenden Generaldirektorin Sabine Haag zu verdanken, unterstrich Drozda: „Sie hat in den vergangenen zehn Jahren das Haus mit ruhiger Hand professionell geführt.“ Das nun getroffene Votum sei keine Entscheidung gegen Haag, sondern für Schmidt gewesen.
Auch über das Kunsthistorische Museum hinaus will Drozda seine Pläne für die Bundesmuseen noch vor der Wahl umsetzen. Er sei „wild entschlossen“, die aus den Erkenntnissen des in Auftrag gegebenen Weißbuchs entsprungenen Reformen im Herbst durchs Parlament zu bringen: „Wenn es sein muss auch mit Mehrheiten abseits der Koalition.“