„Die Freiwilligkeit und das Ehrenamt sind unverzichtbar“
Beim Landesnassbewerb in Wildschönau werden die besten Feuerwehren gekürt. Gleichzeitig zieht Landeskommandant Peter Hölzl Bilanz.
Von Michael Mader
Wildschönau –Vor allem Schnelligkeit und Perfektion sind gefragt, wenn heute ab 12 Uhr in Wildschönau der 7. Tiroler Landes-Nass-Parallelbewerb der Feuerwehren stattfindet.
Für Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl eine gute Übung, ein Teil der Ausbildung und des Gruppendenkens. „Außerdem sind die Bewerbe auch eine gute Präsentationsmöglichkeit der Feuerwehr in der Öffentlichkeit“, sagt Hölzl, der allerdings bekannt gibt, dass der Nass-Parallelbewerb zum letzten Mal ausgetragen wird. Hauptgrund sei, dass das Interesse nicht mehr so hundertprozentig gegeben sei.
Hölzl: „Es wird immer schwieriger, dass wir die Leute zusammenbringen. Im Juni und Juli sind die Bezirksausscheidungen, und über den Sommer muss für den Landesbewerb im September geprobt werden. Auch urlaubsbedingt haben wir da viele Ausfälle.“
„Die Freiwilligkeit und das Ehrenamt sind unverzichtbar für unseren Lebensstandard“, bekräftigt Hölzl, der vor allem in Tirol noch keinen Negativtrend bei den Mitgliedern sieht. Aber gerade der personelle Bereich sei eine der größten Herausforderungen bei der Feuerwehr in den nächsten Jahren. Sei die Freiwilligkeit „weg“, verursache das große finanzielle Probleme. So gelte es gerade im Jugendbereich immer wieder zu motivieren, damit ein gewisser Mitgliederstand erhalten bleibe, merkt Hölzl an.
Beim heutigen Landes-Feuerwehrtag, der wie immer zeitgleich mit dem Landes-Nass-Parallelbewerb stattfindet, wird Hölzl auch über das vergangene Jahr berichten. Dabei kann er tirolweit auf immerhin 32.471 Mitglieder, davon 22.738 Aktive und immerhin 1542 Jugendliche verweisen. Die Feuerwehrfrauen und -männer wurden zu insgesamt 16.210 Einsätzen (ohne Berufsfeuerwehr) gerufen, wobei nur etwa 30 Prozent klassische Brandeinsätze waren. „Trotzdem gab es 2016 doch einige größere Brände. Vor allem im bäuerlichen Bereich hat das zugenommen“, resümiert Hölzl. Zu kämpfen hatte die Feuerwehr aber auch mit den Fehlalarmen. Während die Zahl der Einsätze gegenüber 2015 in fast allen Bereichen gesunken ist, sind die Fehlalarme geradezu explodiert. Tirolweit musste die Feuerwehr zu 2316 Fehlalarmen ausrücken. Alleine das macht 11.878 Einsatzstunden von 25.067 Personen aus.