KHM - Viel Lob von Albertina-Chef Schröder für den künftigen Kollegen

Wien (APA) - Von einem seiner wesentlichen künftigen Kollegen wird der designierte KHM-Leiter Eike Schmidt herzlich willkommen geheißen: Alb...

Wien (APA) - Von einem seiner wesentlichen künftigen Kollegen wird der designierte KHM-Leiter Eike Schmidt herzlich willkommen geheißen: Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder kennt den derzeitigen Uffizien-Chef seit Jahren. Er schätze an ihm vor allem „seine unglaubliche Dynamik, seine Professionalität und seine Handschlagqualität“, so Schröder gegenüber der APA.

„Er verbindet in seiner Person wissenschaftliche Kompetenz mit dynamischem Unternehmergeist“, sagte Schröder über den deutschen Kunsthistoriker, mit dem er zuletzt bei der Maria-Lassnig-Ausstellung und bei Leihgaben einiger Werke für die in Kürze an der Albertina eröffnende große Raffael-Schau erfolgreich zusammengearbeitet habe.

Er habe bei der Gelegenheit auch gemerkt, dass die strukturellen und bürokratischen Hemmnisse für zeitgemäße Managemententscheidungen in Italien deutlich größer seien als hierzulande, „in etwa so wie in Österreich in den 70er- und 80er-Jahren“. „Ich habe aber mitbekommen, wie sehr Eike Schmidt Druck macht gegen die Verkrustungen, und wie groß seine Überzeugungskraft dabei ist.“ Dennoch werde dort bis 2019 zwar vieles auf den Weg gebracht, aber nicht vollendet werden können.

Dass Schmidt mit der Leitung des Kunsthistorischen Museum aus Florenz weggelockt werden konnte, versteht Schröder: „Bei aller Wertschätzung - letztlich sind die Uffizien eine toskanische Nationalgalerie auf allerhöchstem Niveau.“ Schmidts Vertrag mit den Uffizien läuft im letzten Quartal 2019 aus, Schröders eigener Vertrag in der Albertina geht bis Ende 2019. Könnte das nicht eine interessante personelle Konstellation ergeben? Schröder winkt energisch ab: „Nein, ich habe keinerlei Interesse, mich für die Leitung der Uffizien zu bewerben.“

Das habe mehrere Gründe, auch persönliche. Vor allem aber wolle er an der Albertina noch „eine Vision vollenden“, die durch die Übernahme der Sammlung Essl als Dauerleihgabe und deren Präsentation im Künstlerhaus eine weitere Dimension erhalten habe. Die Umbauarbeiten des Künstlerhauses dauern jedoch länger, die für September 2018 vorgesehen gewesene Eröffnung werde sich zumindest bis Frühjahr 2019 verzögern. Danach gelte es, den Betrieb erfolgreich auf Schiene zu bringen. Fazit: Dass Schröder, der seit 2000 die Albertina leitet, sich noch einmal um eine Vertrags-Verlängerung bemühen wird, ist „nicht ausgeschlossen“: „Mein Platz ist in Wien.“