Röntgenlaser European XFEL nahm in Hamburg Forschungsbetrieb auf

Hamburg (APA/dpa) - Der Röntgenlaser European XFEL - eine Art Superkamera für den Nanokosmos - steht ab sofort Forschern in Hamburg zur Verf...

Hamburg (APA/dpa) - Der Röntgenlaser European XFEL - eine Art Superkamera für den Nanokosmos - steht ab sofort Forschern in Hamburg zur Verfügung. Betreiber und Vertreter der elf an dem Projekt beteiligten Länder feierten am Freitag den Beginn des Betriebs. Die 1,2 Milliarden teure Anlage soll dreidimensionale Detailaufnahmen von Molekülen, Zellen und Viren möglich machen.

Auch das Filmen chemischer Reaktionen ist geplant. Dafür werden in einem 3,4 Kilometer langen unterirdischen Tunnel ultraschnelle Röntgenblitze erzeugt.

„Mit dem European XFEL ist eine weltweit einzigartige Anlage der Spitzenforschung entstanden, die bahnbrechende Erkenntnisse über die Nanowelt verspricht“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) zur Eröffnung. Wissenschafter aus Russland und Großbritannien sowie vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) in Hamburg-Bahrenfeld und vom XFEL-Projekt selbst sollen Mitte des Monats die ersten Experimente durchführen. Dabei geht es unter anderem um die Struktur von Proteinen.

Die größten Geldgeber sind Deutschland und - mit deutlichem Abstand - Russland. Die Abkürzung XFEL steht für X-Ray Free-Electron Laser, auf Deutsch Röntgenlicht-Freie-Elektronen-Laser.