Innsbruck-Land

Forderung nach dritter Arztstelle in Völs

Aus Sicht von Gemeinderat Franz Köfel bräuchte die 6700-Einwohner-Gemeinde Völs „unbedingt“ einen dritten Allgemeinmediziner.Foto: iStock
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Die Marktgemeinde Völs solle sich um einen weiteren Hausarzt bemühen, drängt GR Franz Köfel. BM Erich Ruetz gibt sich betont zurückhaltend.

Von Michael Domanig

Völs –Bereits im Mai 2016 brachte der oppositionelle Völser Gemeinderat Franz Köfel (Franz Köfel & Team) einen Antrag ein, wonach die Marktgemeinde bei der Ärztekammer Tirol die Installierung einer dritten Kassenarztstelle in Völs beantragen solle. Dieser – im Vorjahr aufgeschobene – Antrag wird nun bei der Gemeinderatssitzung am 12. September auf der Tagesordnung stehen.

Für Köfel steht fest, dass Völs mit seinen rund 6700 Einwohnern mit zwei Allgemeinmedizinern „unterversorgt“ sei: „In allen unseren Nachbarorten sind im Verhältnis zu den Einwohnern mehr praktische Ärzte tätig“, meint Köfel. In Zirl, das etwa 1500 Einwohner mehr hat als Völs, seien es beispielsweise doppelt so viele.

Besonders im Osten der langgestreckten Gemeinde Völs „wäre unbedingt eine weitere Ordination notwendig“, findet Köfel, gerade für ältere, wenig mobile Patienten. Was bei einem Ansuchen an die Ärztekammer dann herauskomme, sei eine andere Frage, „aber man sollte es zumindest versuchen. Dieses Ansuchen nicht zu stellen, wäre eine klar gegen die Interessen der Bevölkerung gerichtete Vorgangsweise.“

BM Erich Ruetz (VP) gibt sich auf TT-Anfrage betont zurückhaltend: Ob ein Antrag auf eine dritte Arztstelle sinnvoll und vorstellbar sei, müsse der Gemeinderat entscheiden. „Wir werden sicher noch Gespräche mit der Ärztekammer, den Krankenkassen und den ansässigen Hausärzten führen, aber ich will dem Gemeinderat nicht vorgreifen.“ Köfel gehe es vor allem darum, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, kritisiert Ruetz.

Bereits Ruetz’ Amtsvorgänger Bürgermeister Sepp Vantsch hatte sich vergeblich darum bemüht, einen dritten Allgemeinmediziner nach Völs zu bringen, das Thema wird in der Marktgemeinde seit rund 15 Jahren immer wieder diskutiert.

Die „zögerliche Haltung“ von Ruetz habe wohl mit möglichen Bedenken der beiden ansässigen Ärzte zu tun, mutmaßt Köfel, ebenso mit etwaigen finanziellen Belastungen für die Marktgemeinde: „Denn dass Ärzte zum Nulltarif in eine Landgemeinde kommen, gehört längst der Vergangenheit an. Vielmehr wird in solche Überlegungen miteinbezogen, welche Gemeinde mit einer so genannten Starthilfe großzügiger ist“, so Köfel.

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