Todesurteil für Gründer von Kultgemeinschaft: USA kritisieren Iran
Washington/Teheran (APA/dpa) - Das US-Außenministerium hat das Todesurteil eines iranischen Revolutionsgerichts gegen den Gründer einer spir...
Washington/Teheran (APA/dpa) - Das US-Außenministerium hat das Todesurteil eines iranischen Revolutionsgerichts gegen den Gründer einer spirituellen Gemeinschaft scharf kritisiert. „Wir sind zutiefst besorgt“, teilte das Ministerium am Freitag mit.
Ein iranisches Gericht hatte Mohammad Ali Taheri am Sonntag wegen der Gründung einer religiösen Kultgemeinschaft und „Verbreitens von Verdorbenheit“ zum Tode verurteilt. Die Entscheidung stehe nicht im Einklang mit der internationalen Verpflichtung des Iran, freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit zuzulassen, kritisierte das US-Ministerium.
Angaben von Amnesty International zufolge befindet sich der 61 Jahre alte Taheri seit 2011 in Haft. Nachdem er wegen „Beleidigung islamischer Heiligkeiten“ schuldig gesprochen worden sei, sei der Spirituelle in Hungerstreik getreten. Die USA fordern die Verantwortlichen im Iran nun auf, die Menschenrechte zu wahren, und „alle notwendigen Schritte zu unternehmen“, um das Urteil rückgängig zu machen.
Nach Angaben des deutschen Außenministeriums ist Taheri Gründer der spirituellen Bildungs- und Kultureinrichtung „Erfan-e-Halgheh“ („Mystik des Ringes“). Er wurde im Mai 2011 festgenommen und im Oktober 2011 zunächst zu fünf Jahren Haft, 74 Peitschenhieben und einer Geldstrafe verurteilt. In einem erneuten Verfahren wurde er im August 2015 erstmals zum Tode verurteilt. Das Verfahren wies nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen zahlreiche Mängel auf; u.a. werde Taheri der Kontakt zu seinen Anwälten verwehrt.