„Harvey“ - Betreiber überschwemmter Chemiefabrik weist Vorwurf zurück

Houston (Texas) (APA/AFP) - Die Betreibergesellschaft der nach dem Sturm „Harvey“ in den USA in Brand geratenen Chemiefabrik hat Vorwürfe zu...

Houston (Texas) (APA/AFP) - Die Betreibergesellschaft der nach dem Sturm „Harvey“ in den USA in Brand geratenen Chemiefabrik hat Vorwürfe zurückgewiesen, verantwortungslos gehandelt zu haben. „Wir haben keine andere Wahl, als die Chemikalien brennen zu lassen“, sagte einer der Fabrik-Verantwortlichen, Daryl Roberts, am Freitag.

Demnach wäre die Umlagerung der Chemikalien an einen anderen Ort während des Sturms gefährlicher gewesen, weil sie unterwegs hätten explodieren können. In der Fabrik des französischen Konzerns Arkema war es am Donnerstag nach Überschwemmungen zu Explosionen gekommen.

In dem texanischen Werk nördlich von Houston lagerten 225 Tonnen organischen Peroxids, das zur Herstellung unter anderem von Plastik gebraucht wird. Nach dem Ausfall des Kühlsystems infolge der Überschwemmungen durch „Harvey“ waren sie in Brand geraten, teilweise kam es zu Explosionen. Hunderte Anrainer im Umkreis von 2,4 Kilometern mussten ihre Häuser verlassen. „Wir dachten, die richtige Strategie wäre es, das Material mit den ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen auf dem Gelände zu lassen“, sagte Roberts.

Der Chef der US-Filiale von Arkema, Richard Rowe, erklärte, die Chemikalien würden in der Fabrik ausbrennen - wann dies vollständig der Fall sein werde, konnte er nicht sagen.

Unklar blieb, ob der aufsteigende Qualm giftig war oder nicht. Während die US-Katastrophenschutzbehörde Fema den Qualm als „unglaublich gefährlich“ eingestuft hatte, erklärte die Umweltbehörde EPA, es gebe keine Anzeichen für ein gefährliches Ausmaß an freigesetzten giftigen Stoffen. Laut der Betreiberfirma Arkema kann der ausgetretene Rauch Augen-, Haut- und Atemwegsreizungen verursachen.