Welternährungsprogramm stellt Hilfen im Westen Myanmars ein

Yangon (Rangun) (APA/AFP) - Angesichts der Gewalt im Westen von Myanmar hat das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) seine Hilfen im umkämpften ...

Yangon (Rangun) (APA/AFP) - Angesichts der Gewalt im Westen von Myanmar hat das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) seine Hilfen im umkämpften Bundesstaat Rakhine eingestellt. Grund hierfür sei die Unsicherheit in der Region, teilte das WFP am Samstag mit. Die Hilfsorganisation stimmt sich nach eigenen Angaben mit den Behörden ab, um die Nahrungsmittelhilfen „so schnell wie möglich“ wieder aufzunehmen.

Die Behörden in Myanmar haben Hilfsorganisationen, darunter dem WFP, wiederholt vorgeworfen, es zugelassen zu haben, dass die Lebensmittelrationen in die Hände von Rohingya-Rebellen fielen, die für die jüngste Gewalteskalation verantwortlich gemacht werden. Die Organisationen werden regelmäßig beschuldigt, aufseiten der Rohingya zu stehen. Seit 2012 waren rund 120.000 Menschen in Flüchtlingslagern von Hilfen abhängig.

Der Konflikt in Rakhine hatte vor einer Woche eine neue Eskalationsstufe erreicht, nachdem Rohingya-Rebellen Polizei- und Armeeposten im Norden des Bundesstaates angegriffen hatten. Nach Armeeangaben vom Freitag wurden bei der Gewalt knapp 400 Menschen getötet, darunter 370 Rohingya-Rebellen. Zehntausende Menschen, darunter muslimische Rohingya und ethnische Buddhisten, flohen vor der Gewalt.

Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Myanmar betrachten die Rohingya als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesch, obwohl viele von ihnen schon seit Generationen in Myanmar leben. Die in bitterer Armut lebenden Muslime gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt.

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA087 2017-09-02/11:48