Atomdeal - Netanyahu lobt Trumps härteren Kurs gegen Teheran
Washington/Jerusalem (APA/dpa) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die härtere US-Gangart gegen den Iran am Sonntag als „wich...
Washington/Jerusalem (APA/dpa) - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die härtere US-Gangart gegen den Iran am Sonntag als „wichtige Entscheidung“ gelobt. US-Präsident Donald Trump hatte sich am Freitag geweigert, Teheran die Einhaltung des 2015 vereinbarten Atomabkommens zu bescheinigen, und neue Sanktionen angekündigt.
„Wenn sich nichts ändert, wird der Iran binnen weniger Jahre über ein Arsenal von Atomwaffen verfügen“, sagte Netanyahu zum Auftakt einer Regierungssitzung in Jerusalem. „Der Vertrag stoppt dies nicht, sondern schafft einen sicheren Weg zu einem Anreicherungssystem, das dem Iran schnell Dutzende Atombomben verschaffen kann.“
Trumps Entscheidung schaffe die Gelegenheit, „das Atomabkommen zu verbessern und die wachsende iranische Aggression in unserer Region zu stoppen“. Netanyahu lobte auch Trumps Ankündigung von Sanktionen gegen die iranischen Revolutionsgarden, die der israelische Regierungschef als „zentraler Arm des Irans zur Verbreitung von Terror in der Welt“ beschrieb.
Das Atomabkommen wurde vom Iran, den UN-Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland geschlossen. Danach verzichtet der Iran auf die Entwicklung von Nuklearwaffen. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben.
Trump hatte am Freitag einen härteren Kurs gegen den Iran angekündigt. Nun muss der US-Kongress innerhalb von 60 Tagen entscheiden, ob die ausgesetzten Sanktionen gegen Teheran wieder in Kraft gesetzt werden sollen. Sollte der US-Kongress zudem nicht zu einer befriedigenden Lösung für ein neues Gesetz kommen, werde er das Abkommen beenden, sagte Trump.