Kurdische Parteien im Irak: Gespräche mit Bagdad ohne Vorbedingungen

Bagdad/Erbil (APA/dpa) - Die beiden größten kurdischen Parteien im Irak lehnen eine Annullierung des abgehaltenen Unabhängigkeitsvotums in d...

Bagdad/Erbil (APA/dpa) - Die beiden größten kurdischen Parteien im Irak lehnen eine Annullierung des abgehaltenen Unabhängigkeitsvotums in dem Autonomiegebiet ab. Die Kurdische Demokratische Partei (KDP) und die Patriotische Union Kurdistans (PUK) bekräftigten nach einem gemeinsamen Treffen am Sonntag, dass sie nur „ohne Vorbedingungen“ in Gespräche mit der Zentralregierung in Bagdad treten würden.

Bei dem Treffen waren auch Kurden-Präsident Massud Barzani und der kurdische Staatspräsident Fuad Massum anwesend. Bagdad hatte wiederholt von der Kurdenregierung gefordert, das klare Ergebnis der Abstimmung vom 25. September für einen eigenen Staat nicht anzuerkennen. Ansonsten würde es keine Gespräche über die Lösung der Krise zwischen Bagdad und Erbil geben. Die Zentralregierung von Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte unter anderem alle internationalen Flüge in das Autonomiegebiet stoppen lassen. Am Sonntag teilte sie zudem mit, dass der Nachbarstaat Iran die Grenzübergänge nach Kurdistan geschlossen habe.

Bei den schweren Spannungen geht es auch um die Zukunft der ölreichen Stadt Kirkuk, die von den Kurden beansprucht wird, obwohl sie nicht Teil des Autonomiegebietes ist. Ein ranghoher Befehlshaber der kurdischen Peschmerga-Einheiten hatte Bagdad am Samstag mit einer militärischen Konfrontation gedroht, sollte es versuchen, das besetzte Kirkuk einzunehmen.