NR-Wahl: Wiens SPÖ-Stadtrat Ludwig über „Rechtsruck“ enttäuscht
Wien (APA) - Der Wiener SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ist enttäuscht: „Wir als Sozialdemokratie haben die Führungsrolle in Österreich v...
Wien (APA) - Der Wiener SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ist enttäuscht: „Wir als Sozialdemokratie haben die Führungsrolle in Österreich verloren“, kommentierte er im Gespräch mit der APA das Wahlergebnis vom Sonntag. Über künftige Regierungskonstellationen will er nun noch nicht reden, wie er betonte. Die Frage etwa einer SPÖ-FPÖ-Koalition „stellt sich derzeit nicht“, befand Ludwig.
Ludwig, der bereits angekündigt hat, sich um die Nachfolge von Bürgermeister und Landesparteichef Michael Häupl zu bewerben, sah zumindest einen Lichtblick: „Erfreulich ist, dass wir mit unserem starken Wiener Ergebnis der SPÖ den zweiten Platz auf Bundesebene sichern konnten. Was allerdings für mich in Wien ein Warnsignal ist, dass FPÖ und ÖVP in Wien stärker geworden sind. Das ist ein Rechtsruck, den man schon sehr genau analysieren muss.“
Kritik an den Boulevardmedien, wie sie SPÖ-Chef Christian Kern unter tosendem Applaus zuvor geäußert hatte, ist von Ludwig nicht zu hören: „Ich würde die Schuld nicht bei den Medien suchen, es ist schon Aufgabe der Politik, sich für Inhalte einzusetzen. Ich bin der letzte, der da ein Medienbashing macht. Da gibt‘s Gründe, die man in der eigenen Arbeit suchen muss.“
Wie es nun weitergehe, sei offen. Es liege jedenfalls nicht an der SPÖ, Koalitionsgespräche einzuleiten. Wer mit wem regieren werde, werde sich dann „aufgrund der Gespräche“ ergeben.
Morgen, Montag, soll das Ergebnis in den Gremien besprochen werden. Dass bei den Sitzungen in Wien auch schon die Häupl-Nachfolge diskutiert wird, glaubt Ludwig nicht. Dafür sei später noch Zeit, sagte er.