Fast 30 Jahre nach Vergewaltigung: Festnahme in Bayern
1988 wurde eine junge Frau in Aschaffenburg von einem Unbekannten stundenlang missbraucht. Dann stach er auf das Opfer mehrmals ein. Nun wurde ein Verdächtiger gefasst.
Aschaffenburg — Er soll sie stundenlang vergewaltigt, mehrfach auf sie eingestochen und die totgeglaubte junge Frau schließlich in einem Aschaffenburger Waldstück verscharrt haben. Wegen dieses Verbrechens im Jänner 1988 ist nun ein Tatverdächtiger festgenommen worden.
Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag mitteilten, habe der 55-Jährige die Vergewaltigung gestanden, den Mordversuch aber nicht. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.
Die damals 22 Jahre alte Frau hatte sich nach der schrecklichen Tat schwer verletzt zu einer nahe gelegenen Straße gerettet, wo sie von einem Autofahrer gefunden wurde. Eine sofortige Großfahndung blieb erfolglos. Trotz Phantombild und einer Belohnung von 5.000 Mark konnte kein Täter ausfindig gemacht werden.
Nun haben die Ermittler routinemäßig die alten Beweisstücke erneut untersucht und fanden darauf DNA-Spuren, die schließlich zu dem bereits vorbestraften Mann führten. Am Sonntag wurde der 55-Jährige in seiner Wohnung festgenommen.
Die Vergewaltigung sei zwar seit 2008 verjährt. Aber "Mord verjährt nicht", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Festgenommen wurde der 55-Jährige wegen versuchten Mordes. Im Falle einer Verurteilung wegen Verdeckungsmordes kann laut Ermittlern der "Tatbestand der Vergewaltigung sehr wohl bei der Strafzumessung berücksichtigt werden". Ob der Verdächtige - er war 2005 wegen wegen Vergewaltigung, versuchter sexueller Nötigung und Körperverletzung verurteilt worden - noch weitere Sexualverbrechen begangen hat, wird noch untersucht. (APA/dpa, TT.com)