„Umweltferkel“ warfen Müll bis zuletzt in Tösner Bach
Am „Müllfels“ konnte Unrat ungestraft entsorgt werden. Alt-BM Kofler erstattete Anzeige, BM Achenrainer kündigte rasche Entsorgung an.
Von Helmut Wenzel
Tösens –Milchpackungen und Bierdosen liefern den Beweis: Die Ablaufdaten 2016 und 2017 zeigen, dass eine illegale Restmülldeponie im Weiler Übersachsen noch bis vor kurzer Zeit genutzt worden ist. Im schwer zugänglichen Tobel des Tösner Bachs liegt nicht nur Zivilisationsmüll neueren Datums. Auch Bauschutt, Autowracks und Tierkadaver wurden über den „Müllfels“ gekippt und ungestraft entsorgt.
„Bis vor wenigen Tagen habe ich nichts davon gewusst“, beteuerte Bürgermeister Bernhard Achenrainer am Dienstag. Nachdem Altbürgermeister Helmut Kofler eine Anzeige gemacht hat, sei der Fall ins Rollen gekommen. „Er hätte ja in seiner Amtszeit die nötigen Schritte setzen können“, so Achenrainer.
Auch ihm sei die „ekelige Gratis-Müllentsorgung“ in Übersachsen, Wohnort von Bürgermeister Achenrainer, nicht bekannt gewesen, hob Kofler gestern hervor. „Ich habe die erste Meldung an die Gemeinde geschickt und eine Woche zugewartet.“ Nachdem nicht wirklich etwas geschehen sei, habe er den Fall an die BH Landeck weitergeleitet. „Es handelt sich um einen skandalösen Umweltschaden und auch um einen riesigen Schaden am Gemeindegut“, stellt Kofler fest.
Manuel Wolf, Referatsleiter der Umweltabteilung an der BH Landeck, bestätigte das Eintreffen der Anzeige: „Art und Umfang der Deponie ist uns noch nicht bekannt. Die Behörde wird Erhebungen einleiten.“ Der Verursacher werde zur Verantwortung gezogen und muss, sofern er ausgeforscht werden kann, die Sanierungskosten zahlen, sagte Wolf auf TT-Anfrage.
Wer das oder die „Umweltferkel“ sein könnte/n, ist laut Bürgermeister derzeit unklar. Dennoch schöpfe er einen bestimmten Verdacht. „Wir haben auf die Anzeige sehr wohl reagiert und vor Ort eine Verbotstafel aufgestellt“, so Achenrainer. „Die Deponie ist klarerweise unakzeptabel. Wir werden sie rasch bereinigen“, betonte Achenrainer. Grundbesitzer ist übrigens die Gemeindegutsagrargemeinschaft Tösens. An den bzw. die Täter appelliert er: „Ich kann nur empfehlen, sich bei der Gemeinde zu melden.“
Aufgedeckt worden ist die Deponie aus Kreisen der regionalen Wanderwegebetreuer. Demnach soll es weitere illegale Müllablagerungen im Gemeindegebiet geben.