Bürgermeisterwahl Salzburg: SPÖ-Kandidat Auinger startet in Wahlkampf

Salzburg (APA) - Als erster der sechs Kandidaten für das Amt des Salzburger Bürgermeisters bei der Wahl am 26. November startet heute, Diens...

Salzburg (APA) - Als erster der sechs Kandidaten für das Amt des Salzburger Bürgermeisters bei der Wahl am 26. November startet heute, Dienstag, der SPÖ-Bewerber Bernhard Auinger mit einer Auftaktveranstaltung am Abend offiziell in den Wahlkampf. Bei einem Mediengespräch am Vormittag präsentierte er noch einmal sein Sieben-Punkte-Programm, mit dem er Salzburg moderner und zur Nummer 1 in Österreich machen möchte.

200.000 Euro werden die Sozialdemokraten in die Schale werfen, um den Bürgermeistersessel in der Mozartstadt nach dem Rücktritt von Langzeit-Bürgermeister Heinz Schaden zu verteidigen. In diese Summe miteingerechnet sind die Kosten für eine Imagekampagne Auingers seit dem Frühjahr. Denn die Bekanntheit des Klubobmanns, der bisher völlig im Schatten Schadens stand, ist ausbaufähig, wie der Kandidat heute selbst einräumte. Er werde nun sieben Tage die Woche dafür kämpfen, diesen Wert noch zu steigern. Und noch unter dem Eindruck der Schmutzkübel-Aktionen auf Bundesebene betonten sowohl Auinger als auch Bezirksparteichef Michael Wanner heute, einen sauberen, fairen Wahlkampf führen zu wollen.

Als Bürgermeister wolle er sofort das Verkehrsproblem in Angriff nehmen, kündigte Auinger an. „Ich traue mir zu, das zu schaffen.“ Er arbeite seit 27 Jahren in einem Automobilkonzern, komme also für einige von der „falschen Seite“. Dennoch glaube er, in der Zeit zum Verkehrsexperten geworden zu sein, sagte der Betriebsratsvorsitzende der Porsche Holding. Unter anderem kündigte er eine Offensive für den Ausbau der Radwege an. Eine Taktverdichtung im Obus-Verkehr sei bereits im Budget 2018 vorgesehen, außerdem möchte Auinger Salzburg zur Hauptstadt der Elektromobilität machen. Hier kann er sich auch Kooperationen mit der Universität und der Fachhochschule etwa bei der Forschung im Bereich der Speicherkapazität von Batterien vorstellen.

Auch für das Dauerthema Wohnungsmangel hat Auinger Lösungsvorschläge: So will er die alle zehn Jahre notwendige Überarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes vorziehen, um über die Raumordnung eine neue Offensive im Wohnbau zu ermöglichen, ohne dafür neues Grünland anzutasten. Außerdem schlägt er vor, dass die Stadt über die stadteigene Immobiliengesellschaft SIG selbst im Wohnbau aktiv wird. Weitere Schwerpunkte sind die Schaffung von 400 zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kleinkinder bis 2020 oder ein Schulsanierungsprogramm über drei Amtsperioden mit einem Volumen von 150 Millionen Euro.

Da und dort lässt Auinger auch schon erkennen, dass er den Weg von Heinz Schaden nicht linear fortsetzen, sondern zum Teil sogar umkrempeln will. So möchte er über die von Schaden erst kürzlich versenkten Pläne einer unterirdischen Lokalbahnverlängerung zumindest wieder reden. Und das ebenfalls vom zurückgetretenen Bürgermeister begrabene Modell der Bürgerbeteiligung will Auinger zwar in der Form nicht mehr exhumieren, aber mit der Idee eines Beirates mit einem Querschnitt aus der Bevölkerung neu diskutieren.

Eindeutiges Ziel Auingers ist ein Sieg in der Stichwahl. Wobei er ganz offensichtlich mit dem größten persönlichen Risiko aller Bewerber in die Wahlauseinandersetzung geht. Denn sollte er hauptberuflich in die Politik einsteigen, muss er seinen bisherigen Job bei der Porsche Holding an den Nagel hängen. Ein Rückkehrrecht sei nicht möglich. Sollte er es nicht in die Stichwahl schaffen, werde er sich völlig aus der Politik zurückziehen. Sollte er aber in die Runde der besten zwei Kandidaten gelangen und dann verlieren, sei er auch bereit, als Vizebürgermeister weiterzuarbeiten. „Aber damit beschäftige ich mich nicht.“