Rückhalt im Senat für Ökonomie-Professor als Fed-Chef - Insider
Washington (APA/Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat vor der Nominierung des künftigen Notenbank-Chefs Meinungen von Senatoren seiner Re...
Washington (APA/Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat vor der Nominierung des künftigen Notenbank-Chefs Meinungen von Senatoren seiner Republikanischen Partei eingeholt. Deren Angaben zufolge hielt er beim Mittagessen eine kleine Umfrage ab. „Er hat gesagt, dass er bald eine Entscheidung treffen wird“, sagte Senator John Cornyn am Dienstag vor Journalisten.
Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Trump habe detailliert gefragt, ob die Senatoren Fed-Direktor Jerome Powell oder den Ökonomie-Professor John Taylor lieber an der Spitze der Notenbank sehen würden. Dabei habe sich eine Mehrheit für Taylor herauskristallisiert. Der Fed-Chef muss vom republikanisch dominierten Senat bestätigt werden.
Trump hatte am Sonntag Taylor sowie Powell ins Gespräch gebracht, zugleich aber auch gesagt, er schätze die gegenwärtige Fed-Chefin Janet Yellen. Laut Vertretern des Präsidialamts stehen auch der Trump-Wirtschaftsberater Gary Cohn und der frühere Fed-Gouverneur Kevin Warsh zur Debatte. Alle haben im Weißen Haus im Bewerbungsverfahren bereits vorgesprochen. Laut Senator John Kennedy zeigte sich Trump von Yellen beeindruckt und sprach von einem „wirklich großartigen Treffen“ mit ihr. Yellens Amtszeit läuft im Februar 2018 aus.
Trump hatte die Fed-Chefin im Wahlkampf hart attackiert. Später stellte er ihre Leistung jedoch in milderem Licht dar und schloss eine Verlängerung ihres Vertrages nicht aus. Yellen hat sich mehrfach gegen eine starr an Regeln gebundene Geldpolitik ausgesprochen, wie sie von dem Ökonomie-Professor Taylor vorgeschlagen wird. Er hat eine entsprechende Formel entwickelt, mit der sich die Geldpolitik seiner Ansicht „verlässlich, transparent und berechenbar“ steuern lässt. Auch wenn er in der Fachwelt einen sehr guten Ruf genießt, läuft praktisch die gesamte Führungsetage der Notenbank Sturm gegen die „Taylor-Rule“ als einzige geldpolitische Richtschnur. Seine Nominierung würde deswegen einem radikalen Bruch bei der mächtigsten Notenbank der Welt gleichkommen.