Überfall auf Innsbrucker Juwelier: Polizei geht von Profis aus
Nach dem Überfall auf einen Juwelier in Innsbruck fehlt vom vierten Täter weiter jede Spur. Das LKA bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Von Marco Witting
Innsbruck –Früher oder später werde man den Mann kriegen, war sich LKA-Chef Walter Pupp gestern sicher. Die Rede ist vom vierten, derzeit noch flüchtigen Täter jener Bande, die am Dienstagvormittag in Innsbruck versuchte, einen Juwelier auszurauben. Von dem Mann (siehe kleines Fahndungsfoto) fehlt vorerst jede Spur.
Wie berichtet, waren die mutmaßlichen Täter gegen 10.08 Uhr in das Geschäft gegangen und zerschlugen eine Scheibe. Nachdem ein Security-Mitarbeiter zwei Schüsse abfeuerte und einen Täter traf, ergriffen die Männer die Flucht. Drei Räuber wurden schnell gefasst. „Wir gehen davon aus, dass es sich hier um eine organisierte Bande handelt“, sagte Pupp gestern. Bei den drei festgenommenen Tätern wurden Papiere gefunden – sie passten aber nicht zu den Festgenommenen. Die Ermittler gehen jedenfalls davon aus, dass die Täter aus dem Baltikum stammen. Das LKA hat schon Kontakt mit dem Bundeskriminalamt für eine europaweite Identitätsfeststellung der Männer aufgenommen. „Ich gehe davon aus, dass wir bald wissen, woher sie tatsächlich sind.“
Bei der Suche nach dem noch flüchtigen Mann hofft Pupp auch auf Mithilfe aus der Bevölkerung. „Wir gehen davon aus, dass das Quartett schon vorher in Tirol war.“ Deshalb sucht die Polizei nach Zeugen oder Quartiergebern, die den Männern in den Tagen vor dem Überfall Zimmer vermietet haben.
Jener Räuber, der durch einen Schuss in die Schulter verletzt wurde, liegt in der Innsbrucker Klinik. Er wird dort bewacht, sein Zustand ist stabil. Gut möglich, dass der Mann bald in die Justizanstalt gebracht werden kann. Bei der Festnahme im Taxi seien die beiden Männer überrascht gewesen. Sie hätten sich aber widerstandslos festnehmen lassen.
Abgesehen haben es derartige Tätergruppen meist auf hochpreisige Uhren – ein paar konnte das Quartett auch in Innsbruck an sich reißen. Sie kamen aber nicht weit damit. „Die Täter werden oft kurz zuvor eingeflogen. Die Tatorte werden zumeist von anderen vorher ausspioniert. Wenn der Raub gelingt, dann versuchen die Täter auch schnell wieder zu flüchten“, erklärt Pupp. Der Verkauf laufe über Hehlerringe. Die Masche ähnle jener der einst legendären Pink-Panther-Gruppe.