Europas Leitbörsen zu Mittag überwiegend gut behauptet

Frankfurt am Main (APA) - Den europäischen Leitbörsen hat am Mittwoch zu Mittag der Schwung gefehlt. Auch die Flut an Unternehmenszahlen bra...

Frankfurt am Main (APA) - Den europäischen Leitbörsen hat am Mittwoch zu Mittag der Schwung gefehlt. Auch die Flut an Unternehmenszahlen brachte keinen Auftrieb. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 stieg 7,58 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 3.618,27 Punkte.

Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.20 Uhr mit 13.027,44 Punkten und plus 14,25 Einheiten oder 0,11 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London fiel hingegen um 7,06 Zähler oder 0,09 Prozent und steht nun bei 7.519,48 Stellen. Der CAC-40 legte nur 0,28 Prozent auf 5.409,96 Zähler zu.

Konjunkturseitig ist in Frankreich die Arbeitslosenzahl im September deutlich gefallen. Sie sank zum Vormonat um 64.800 auf 3,475 Millionen. In Deutschland ist die Stimmung in den deutschen Unternehmen im Oktober auf ein Rekordhoch gestiegen. Das Geschäftsklima erhöhte sich um 1,4 Punkte auf 116,7 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte.

Die Wirtschaft Großbritanniens hat im dritten Quartal trotz großer Unsicherheiten rund um den Brexit wieder etwas an Schwung gewonnen. Nach Zahlen des Statistikamts ONS wuchs die Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,4 Prozent zum Vorquartal. In den ersten beiden Quartalen des Jahres waren es jeweils nur 0,3 Prozent gewesen.

Auf ihrer Sitzung am Donnerstag wird die EZB aller Voraussicht nach den Einstieg in den Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik beschließen. Dies erwarten viele Fachleute, da EZB-Präsident Mario Draghi eine Entscheidung bereits angekündigt hat. Unklar ist jedoch, was die EZB genau beschließen wird. Fest erwartet wird, dass sie ihre Wertpapierkäufe auch 2018 fortführen wird, allerdings in geringerem Umfang als bisher.

In Frankreich stiegen die Aktien von Air Liquide nach Umsatzzahlen um drei Prozent. Auch Kering legte einen starken Umsatz im dritten Quartal vor und stiegen in Paris mit plus 7,8 Prozent an die Spitze des CAC-40. Renault pendelte unterdessen mit 0,8 Prozent ins Minus.

Hingegen gaben die PSA-Werte um 1,6 Prozent ab, obwohl der Peugeot-Hersteller im dritten Quartal dank der Übernahme von Opel ein starkes Wachstum verbucht hat. Die Aktien hatten erst Anfang Oktober ein Sechsjahreshoch bei 21,015 Euro erreicht.

Die in den Niederlanden notierten Aktien von Heineken verloren 2,6 Prozent. Der Bierhersteller wuchs im dritten Quartal schwächer als erwartet.

Aufmerksamkeit zogen auch die Papiere der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena auf sich, die nach zehnmonatiger Handelsaussetzung wieder an die Mailänder Börse zurückkehrten. Der erste Kurs der Papiere lag in der Früh bei 4,10 Euro. Zu Mittag wurden sie zu 5,19 Euro gehandelt. Im vergangenen Jahr waren die Papiere kurz vor Weihnachten vom Handel ausgesetzt worden. Der letzte Kurs hatte bei 15,08 Euro gelegen. Im Zuge einer Kapitalerhöhung hatte die schwer angeschlagene Bank damals weniger Geld eingenommen als benötigt und musste den Staat um direkte Hilfe bitten. Hauptproblem des Geldhauses, das als ältestes der Welt gilt, ist ein Riesenberg fauler Kredite.

Ebenfalls im Fokus stand mit einem Emissionserlös von 1,9 Milliarden Euro der größte Börsengang in der Geschichte des Wiener Aktienmarktes: Doch er verlief enttäuschend. Die Papiere der Bank BAWAG starteten mit 47,30 Euro und fielen dann zeitweise bis auf 46 Euro und damit 2 Euro unter den Ausgabepreis. Zu Mittag kosteten sie 47,29 Euro. Am Freitag bereits wird die BAWAG in den österreichischen Leitindex ATX aufgenommen und dort mit einem Gewicht von mehr als 4 Prozent ein Schwergewicht sein.

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