Anschlag auf Bahnhof von Bologna vor 37 Jahren: Neuer Prozess
Rom (APA) - Über 37 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna im Jahr 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten hat ein Unters...
Rom (APA) - Über 37 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna im Jahr 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten hat ein Untersuchungsrichter die Eröffnung eines Prozesses gegen den ehemaligen rechtsextremen Terroristen Gilberto Cavallini beschlossen. Der Prozess beginnt am 21. März vor einem Schwurgericht in Bologna, berichteten italienische Zeitungen am Donnerstag.
Der wegen terroristischer Verbrechen bereits zu lebenslanger Haft verurteilte 64-jährige Cavallini wird beschuldigt, die Terroristen Giuseppe Valerio Fioravanti, Francesca Mambro und Luigi Ciavardini unterstützt zu haben, die als Täter verurteilt wurden. Er soll ihnen unter anderem logistische Stützpunkte bei der Vorbereitung des Anschlags gesichert haben, lautet der Vorwurf des Untersuchungsrichters.
Der 59-jährige Fioravanti hat 26 Jahre hinter Gittern verbracht und ist wegen guter Führung seit 2009 wieder ein freier Mann. Seine Frau Mambro war bereits ein Jahr früher freigekommen. Fioravanti war 1980 verhaftet worden. Ein Jahr später wurde auch seine damalige Lebensgefährtin Mambro festgenommen. Die beiden, die 1985 im Gefängnis heirateten, haben stets die Verantwortung für den Anschlag in Bologna bestritten.
Das Attentat von Bologna bleibt bis heute der schwerste Terroranschlag in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg. Der 2. August wurde in Italien als Gedenktag an die Opfer ausgerufen. Die beschädigten Gebäudeteile wurden wiederaufgebaut, der Fußboden und ein tiefer Riss in der Wand wurden jedoch als Mahnmal an den Anschlag unverändert beibehalten. Außerdem bleibt die Bahnhofsuhr seit damals auf 10.25 Uhr, der genauen Uhrzeit der Explosion, stehen.