Kosovo zur Ratifizierung vom Montenegro-Grenzabkommen gedrängt

Prishtina (Pristina)/EU-weit (APA) - Die kosovarischen Behörden sind am Donnerstag von Brüssel erneut zur Ratifizierung eines vor gut zwei J...

Prishtina (Pristina)/EU-weit (APA) - Die kosovarischen Behörden sind am Donnerstag von Brüssel erneut zur Ratifizierung eines vor gut zwei Jahren in Wien unterzeichneten Grenzabkommens mit Montenegro aufgefordert worden. Sie ist eine der Voraussetzungen dafür, dass die Kosovo-Bürger in die Gunst der EU-Visa-Liberalisierung kommen.

Die Europäische Union kenne die Bedeutung der Visa-Liberalisierung für die Bürger des Kosovo. Allerdings gelte es, zuvor weitere Schritte bei der Ratifizierung des Montenegro-Grenzabkommens und der Korruptionsbekämpfung zu tätigen, erklärte Helga Schmid, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, laut Medienberichten in Prishtina bei einem heutigen Treffen mit Premier Ramush Haradinaj in Prishtina.

Der kosovarische Premier soll laut derselben Quelle versichert haben, dass Prishtina entschlossen sei, seinen Aufgaben nachzukommen. Ob er dabei auch ein konkretes Datum für die Ratifizierung des Montenegro-Abkommens genannt hat, ist nicht bekannt.

Als Oppositionspolitiker hatte sich Haradinaj in den vergangenen zwei Jahren der Ratifizierung des Grenzabkommens widersetzt. Nach der Übernahme des Premieramtes im September ließ er eine Kommission bilden, die das Abkommen erneut unter die Lupe nehmen soll. Gemäß Kritikern des Abkommens würde dieses nämlich rund 8.000 Hektar Wiesen im Besitz kosovarischer Bürger dem Nachbarland überlassen.