Israels Geheimdienstminister: Sind zu Militäraktion gegen Iran bereit
Tokio (APA/Reuters) - Israel würde nach den Worten seines Geheimdienstministers auch mit militärischen Mitteln den Bau von Atomwaffen durch ...
Tokio (APA/Reuters) - Israel würde nach den Worten seines Geheimdienstministers auch mit militärischen Mitteln den Bau von Atomwaffen durch den Iran unterbinden. „Wenn die derzeit von US-Präsident Donald Trump angeführten Bemühungen nicht verhindern, dass der Iran atomare Fähigkeiten erlangt, wird Israel auf eigene Entscheidung militärisch handeln“, sagte Minister Israel Katz am Donnerstag in Tokio.
Er befindet sich in Japan, um dort für die harte Linie Trumps gegen den Iran zu werben. „Ich habe die japanische Regierung gebeten, die von Präsident Trump ergriffenen Maßnahmen zur Änderung des Atomabkommens zu unterstützen“, sagte Katz. Er sprach sich zudem für eine Verschärfung der Vertragsbestimmungen aus, um zu verhindern, dass der Iran jemals Atomwaffen bauen kann.
Der US-Präsident muss die Einhaltung des Abkommens durch den Iran regelmäßig bestätigen. Das hat Trump zuletzt nicht getan und den US-Kongress damit vor die Aufgabe gestellt, über mögliche neue Sanktionen zu befinden. Keiner der anderen Unterzeichner - Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland, China und die Europäische Union - hat ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Vertragserfüllung angemeldet, auch die International Atomenergie-Agentur (IAEA) nicht.
Israel hat bereits mehrfach mit einseitigen Militäraktionen auf eine potenzielle Bedrohung reagiert. So bombardierte die israelische Luftwaffe 2007 einen mutmaßlichen Atomreaktor in Syrien und 1981 in Irak. Ein Angriff auf den Iran wäre allerdings ein weit größeres Risiko. Er könnte zwar die Anhänger eines härteren Kurses gegen den Iran in den USA stärken, aber auch die Hardliner in der Islamischen Republik. Außerdem könnte ein solcher Schritt die Spaltung zwischen den USA und ihren europäischen Verbündeten vertiefen, die zu dem Atomvertrag stehen.
Trump plant für den 5. November eine Reise nach Japan, wo er mit Ministerpräsident Shinzo Abe zusammentreffen soll. Japan, das fast sein gesamtes Erdöl aus dem Nahen Osten bezieht, bemüht sich um gute Beziehungen zu allen Staaten der Region, auch zum Iran. Andererseits ist Japan in Verteidigungsfragen stark auf die USA angewiesen.