Venezuelas Opposition bietet autoritärem Präsidenten Maduro die Stirn

Caracas/Straßburg (APA/dpa) - Die Opposition in Venezuela protestiert bereits seit Jahren gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Madu...

Caracas/Straßburg (APA/dpa) - Die Opposition in Venezuela protestiert bereits seit Jahren gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro. Sein autoritärerer Regierungsstil und die desaströse Wirtschaftslage in dem ölreichsten Land der Welt sind ihnen ein Dorn im Auge. Allein in diesem Jahr kamen bei Demonstrationen über 120 Menschen ums Leben.

Maduro ließ zuletzt eine linientreue Verfassungsgebende Versammlung wählen, die das von der Opposition kontrollierte Parlament entmachtete. Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen werfen dem Staatschef vor, eine Diktatur zu errichten. Maduro hingegen wittert eine Verschwörung gegen seine linke Regierung.

„In Venezuela haben wir es nicht nur mit einer politischen Konfrontation zu tun. Es handelt sich um eine grundlegende, existenzielle Konfrontation, in der es um konkrete Werte geht“, sagt der Präsident der entmachteten Nationalversammlung, Julio Borges.

Wegen jahrelanger Misswirtschaft, Korruption und des niedrigen Ölpreises fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs. Viele Menschen hungern, vor den Supermärkten bilden sich lange Schlangen.

Zahlreiche Regierungsgegner sitzen im Gefängnis, darunter der Oppositionsführer Leopoldo Lopez. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Foro Penal Venezolano stieg die Zahl der politischen Häftlinge auf über 600.

Zur Opposition in Venezuela gehören ganz unterschiedliche Gruppen. Allein im größten Bündnis Mesa de la Unidad Democratica (Tisch der Demokratischen Einheit) sind linke, sozialdemokratische, liberale und konservative Parteien organisiert. Sie eint allerdings die Forderung nach Neuwahlen und Freilassung der politischen Gefangenen.

Nach der Regionalwahl droht der Opposition nun eine Spaltung. Weil vier regierungskritische Gouverneure ihren Amtseid vor der umstrittenen Verfassungsgebenden Versammlung abgelegt haben, verloren sie den Rückhalt ihrer Partei. Der prominente Oppositionsführer Henrique Capriles kündigte bereits seinen Austritt aus dem Oppositionsbündnis MUD an.