Behörden auf Manus kappen Versorgung für Australiens Flüchtlingscamp
Port Moresby (APA/dpa) - Die Behörden auf der Pazifikinsel Manus haben die Versorgung eines von Australien betriebenen Flüchtlingslagers mit...
Port Moresby (APA/dpa) - Die Behörden auf der Pazifikinsel Manus haben die Versorgung eines von Australien betriebenen Flüchtlingslagers mit Wasser und Lebensmitteln unterbrochen. Dies berichteten Bewohner des Lagers am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Lager soll Ende Oktober geschlossen und etwa 600 dort verbliebene Migranten übergangsweise in eine nahe gelegene Stadt umgesiedelt werden.
Manus gehört zu Papua-Neuguinea, der oberste Gerichtshof des Inselstaats erklärte die Lager für rechtswidrig. Die Flüchtlinge weigern sich jedoch aus Angst vor der örtlichen Bevölkerung, das Lager zu verlassen.
„Die Anrainer sind sehr wütend auf die australische Regierung“, sagte ein Flüchtling der Deutschen Presse-Agentur. „Sie haben auch Waffen...und wollen die Umsiedelung der Flüchtlinge verhindern.“ Die Polizei verstärkte ihre Einsatzkräfte vor Ort und rief beide Seiten zur Besonnenheit auf. Der Gouverneur von Manus warnte vergangene Woche, dass sich viele Einheimische bedroht fühlten.
Australien lehnt es grundsätzlich ab, Asylsuchende aufzunehmen, die mit dem Boot ankommen. Mit den Pazifikstaaten Papua-Neuguinea und Nauru hatte es von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisierte Abkommen zu deren Unterbringung in Internierungslagern geschlossen. Die meisten der Flüchtlinge kommen aus dem Iran, Afghanistan, Sri Lanka, Pakistan und Bangladesch.