Guterres besorgt über Rücktritt von Libanons Regierungschef Hariri

New York/Beirut (APA/AFP) - UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich besorgt über den Rücktritt des libanesischen Regierungschefs Saad H...

New York/Beirut (APA/AFP) - UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich besorgt über den Rücktritt des libanesischen Regierungschefs Saad Hariri geäußert. Guterres rufe alle Parteien im Libanon dazu auf, den „Fortbestand der staatlichen Institutionen“ zu sichern und weiter für „Sicherheit und Stabilität“ in dem Land zu sorgen, erklärte sein Sprecher am Sonntag in New York.

Die UNO werde weiterhin für die Sicherheit, Souveränität und territoriale Integrität des Libanon eintreten. Hariri hatte am Samstag überraschend seinen Rücktritt verkündet. Er fürchte, wie sein Vater - der frühere Ministerpräsident Rafik Hariri - ermordet zu werden, begründete der 47-jährige Politiker und Geschäftsmann seine Entscheidung von Saudi-Arabien aus in einer Fernsehansprache. Dem Iran und der schiitischen Hisbollah-Miliz warf der sunnitische Politiker vor, im Libanon einen „Staat im Staat“ geschaffen zu haben.

Hariri hatte erst vor knapp einem Jahr erneut die Führung der libanesischen Regierung übernommen. Das libanesische Parlament ist tief gespalten zwischen dem von den USA und dem sunnitischen Saudi-Arabien unterstützten Lager um Hariri und einem von der Hisbollah-Partei angeführten Block, der vom Iran und von Syrien unterstützt wird. Die politischen Gräben haben sich durch den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien, in dem die Hisbollah auf der Seite von Machthaber Baschar al-Assad kämpft, weiter vertieft.

Hariris Vater Rafik Hariri und 22 weitere Menschen waren im Februar 2005 bei einem Bombenanschlag auf den Konvoi des ehemaligen Regierungschefs in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden. Der Mord erschütterte und destabilisierte das Land. Die Opposition machte Syrien für den Anschlag verantwortlich. Nach wochenlangen Massenkundgebungen war die Regierung in Damaskus gezwungen, ihre Truppen nach Jahrzehnten aus dem Libanon abzuziehen.

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