Requiem für Rossini wird erstmals an der Scala aufgeführt

Rom (APA) - Die Mailänder Scala führt am kommenden Freitag erstmals das „Requiem für Rossini“ auf. Das Werk war als Gemeinschaftskomposition...

Rom (APA) - Die Mailänder Scala führt am kommenden Freitag erstmals das „Requiem für Rossini“ auf. Das Werk war als Gemeinschaftskomposition von 13 italienischen Komponisten unter dem Eindruck vom Tod Gioachino Rossinis am 13. November 1868 entstanden, aber bisher an der Scala noch nie aufgeführt worden. Am Pult steht der Scala-Musikdirektor Riccardo Chailly.

Nach Rossinis Tod hatte Giuseppe Verdi die zwölf bedeutendsten Komponisten Italiens seiner Zeit aufgerufen, sich an der Gemeinschaftskomposition, einer Totenmesse für Rossini, zu beteiligen. Die Uraufführung sollte am ersten Todestag Rossinis, dem 13. November 1869, in Bologna stattfinden. Die „Messa per Rossini“ war im September 1869 fertiggestellt, eine Aufführung kam jedoch wegen widriger Umstände nicht zustande. Das Manuskript geriet daraufhin zunächst in Vergessenheit.

Giuseppe Verdi übernahm seinen eigenen Beitrag, das abschließende „Libera me“, und baute es in überarbeiteter Form in seiner eigenen Messa da Requiem ein. Die Gemeinschaftskomposition wurde 1970 von dem Musikwissenschaftler David Rosen wiederentdeckt und am 11. September 1988 von der Gächinger Kantorei unter der Leitung von Helmuth Rilling beim Europäischen Musikfest Stuttgart uraufgeführt und auch als CD und LP veröffentlicht.

„Die Aufführung des Requiems für Rossini ist eine große Herausforderung: 100 Minuten Musik für Orchester, Chor und fünf Solisten“, berichtete Chailly laut der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. Der Mailänder Dirigent hatte sich vehement dafür eingesetzt, das Requiem an der Scala aufführen zu können.