„Paradise Papers“ - Elsner zu Flöttl-Firmen: „Überrascht mich nicht“

Wien (APA) - Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner hat sich zu den jüngsten Enthüllungen über bisher unbekannte Firmen des Investors Wolfga...

Wien (APA) - Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner hat sich zu den jüngsten Enthüllungen über bisher unbekannte Firmen des Investors Wolfgang Flöttl in der Karibik geäußert. „Das überrascht mich nicht“, sagte Elsner Montagvormittag zur APA. Elsner behauptet seit Jahren, Flöttl habe die verlorenen BAWAG-Millionen nicht verspekuliert sondern gestohlen. Der Beschuldigte weist alle Vorwürfe zurück.

Nun sehe er in den neuen Fakten Beweise für seinen Standpunkt, so der heute 82-Jährige Elsner.

Elsner wiederholte im APA-Gespräch auch seine Vorwürfe gegen die österreichische Justiz und gegen seinen früheren Arbeitgeber. „Das hätte schon längst erhoben gehört von der Staatsanwaltschaft, und auch die BAWAG macht nichts“, kritisiert der Ex-Banker. „Das ist alles höchst verwunderlich“.

Elsner war im BAWAG-Prozess wegen Untreue zur Höchststrafe von zehn Jahren Haft verurteilt worden. Elsner verbrachte unter Anrechnung der U-Haft insgesamt viereinhalb Jahre im Gefängnis, ehe er im Juli 2011 aufgrund einer schweren Erkrankung als haftunfähig eingestuft und entlassen wurde. Flöttl hatte keinen einzigen Tag hinter Gittern verbracht, er wurde bei der Wiederholung des Prozesses rechtskräftig freigesprochen und lebt in New York. Elsner hat einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gestellt.

Die „Paradise Papers“ wurden für Österreich von Journalisten des ORF und „Falter“ ausgewertet. Sie führten im Fall Flöttls nach Aruba. 1990 wurden auf dieser Karibik-Insel binnen eines Monats sieben Gesellschaften gegründet, deren Direktor war Flöttl. Zehn Jahre behielt er diese Gesellschaften und löste sie erst 1999 und 2000 auf. Damit erfolgte die Auflösung erst nach dem von Flöttl behaupteten angeblichen „Totalverlust“ mit den von der BAWAG überlassenen Millionen. Wozu die Gesellschaften auf Aruba dienten, blieb offen, da Flöttl in New York für den ORF nicht erreichbar war. Sein Anwalt verteidigte die Konstruktion, die nichts mit den Karibik-Geschäften der BAWAG zu tun hätte.

Die jetzt bekannt gewordenen Flöttl-Firmen waren dem Gerichtssachverständigen im BAWAG-Prozess, Fritz Kleiner, nach dessen Aussage nicht bekannt.

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