Schon drei Mal: Panama Papers, Bahamas Liste und nun Paradise Papers
Berlin (APA/dpa/AFP) - Internationale Medien haben mit den Paradise Papers zum dritten Mal Personen- und Firmendaten zu Briefkastenfirmen in...
Berlin (APA/dpa/AFP) - Internationale Medien haben mit den Paradise Papers zum dritten Mal Personen- und Firmendaten zu Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen und zu riskanten Geschäftsbeziehungen veröffentlicht. Zuerst kamen die Panama Papers im Frühjahr 2016. Sie schlugen die höchsten Wellen. Danach im Herbst die Bahamas Liste.
Die Panama-Papers waren Unterlagen der panamesischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die von Journalisten weltweit ausgewertet wurden. Aus ihnen ging hervor, dass zahlreiche Politiker, Sportler und andere Prominente Vermögen in Offshore-Firmen hielten.
Durch die Enthüllungen gerieten Politiker, Geschäftsleute und Prominente unter Druck. So verlor der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif wegen Korruptionsvorwürfen sein Amt. Die Opposition stützte ihre Vorwürfe auch auf Dokumente, die im Zuge der Panama Papers-Enthüllungen aufgetaucht waren. In Malta gab es im Juni wegen der Panama Papers Neuwahlen, in Island führte die Veröffentlichung zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Sigmundur Gunnlaugsson und zum Verzicht des Staatschefs Olafur Ragnar Grímsson auf eine Wiederwahl.
Der internationalen Medien zugespielte Datenberg zeigte große Geldströme nach Panama, wo Tausende Briefkastenfirmen angesiedelt sind. Ob es sich dabei auch um strafbare Geschäfte handelt, prüften weltweit Staatsanwälte. Die 11,5 Millionen Dateien umfassten E-Mails, Urkunden und Kontoauszüge zu 214 000 Gesellschaften vor allem in der Karibik. Dabei tauchten die Namen von 140 Politikern oder Politikervertrauten auf.
Die nun veröffentlichten „Paradise Papers“ speisen sich laut Medienberichten aus 21 unterschiedlichen Quellen. Zum einen wurden der Zeitung vertrauliche Dokumente der Anwaltskanzlei Appleby und der kleineren Treuhandfirma Asiaciti Trust mit Hauptsitz in Singapur zugespielt. Zum anderen habe sie die internen Daten der Firmenregister von 19 Steueroasen wie den Bermudas, den Cookinseln oder Malta erhalten.