Fußball-Gewerkschaft FIFPro zieht Beschwerde vor EU-Kommission zurück

Zürich (APA/Reuters) - Die Fußball-Spielergewerkschaft FIFpro wird ihre Beschwerde bei der EU-Kommission gegen das internationale Transfersy...

Zürich (APA/Reuters) - Die Fußball-Spielergewerkschaft FIFpro wird ihre Beschwerde bei der EU-Kommission gegen das internationale Transfersystem zurückziehen. Diese Entscheidung sei nach einer Übereinkunft mit dem Weltverband (FIFA) gefallen, wie in einer gemeinsamen Erklärung am Montag vermeldet wurde. Die FIFA verpflichtete sich, die geltenden Transferregeln einer Prüfung durch eine Task Force zu unterziehen.

Die FIFPro war im September 2015 bei der Kommission der Europäischen Union vorstellig geworden. Sie prangerte die bestehenden Regeln als wettbewerbsschädlich und illegal an. Die Gewerkschaft wollte mit ihrem Vorstoß die Abschaffung von Ablösezahlungen erzwingen. FIFPro-Präsident Philippe Piat erwartete durch die neue Übereinkunft nun „die größten Veränderungen der Fußball-Transferregeln seit 2001“.

Als unmittelbare Änderung soll es Spielern erlaubt sein, ihre Clubs zu verlassen, sollten sie zwei Monate kein Gehalt erhalten haben. Auch die Praxis, Spieler allein trainieren zu lassen, soll unterbunden werden. Die Task Force des Weltverbandes könnte Problemfelder wie eine Begrenzung der Ablösesumme, die Rolle von Spieler-Agenten, das Leihsystem oder Transferfenster hinterfragen. Die FIFPro hatte in der Vergangenheit den „Wahnsinn“ auf dem Transfermarkt angeprangert.

FIFA-Präsident Gianni Infantino bezeichnete die gemeinsam mit der europäischen Clubvereinigung ECA getroffene Übereinkunft als „wichtigen Meilenstein in der Verbesserung der globalen Steuerung des Profifußballs. Es waren schwierige Verhandlungen mit den wichtigsten Stakeholdern des Spiels und jeder hat ein paar Kompromisse gemacht, aber am Ende des Tages ist die Vereinbarung für alle von Vorteil, und der ultimative Gewinner ist der Fußball.“