Altablagerungen in Vorarlberg lückenlos erhoben

Bregenz (APA) - In Vorarlberg gibt es 2.443 Betriebsstandorte und 165 Altablagerungen, an denen vor 1989 sorglos mit umweltgefährdenden Stof...

Bregenz (APA) - In Vorarlberg gibt es 2.443 Betriebsstandorte und 165 Altablagerungen, an denen vor 1989 sorglos mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen bzw. Abfälle legal oder illegal abgelagert wurden. 53 dieser Orte sind als Verdachtsflächen für eine Gesundheits- bzw. Umweltgefährdung ausgewiesen, bei drei Standorten wurde bereits eine derartige Gefährdung nachgewiesen.

Zwei dieser Altlasten seien gesichert bzw. saniert worden, eine weitere wird beobachtet, sagte der Vorstand der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes, Harald Dreher, am Montag bei einer Pressekonferenz in Bregenz. Drei weitere Flächen würden noch zu den Altlasten dazukommen, ihre Prüfung sei gerade am Laufen. Insgesamt sind derzeit 28 detaillierte Untersuchungen an Altstandorten und -ablagerungen im Gange. Weitere 500 sollen in den kommenden Jahren unter die Lupe genommen werden.

Alle Altablagerungen und Altstandorte seien mittlerweile in Vorarlberg „systematisch“ erhoben, betonte der für Abfallwirtschaft zuständige Landesrat Johannes Rauch (Grüne): „Wir haben lückenlos erhoben. Wir wissen, wo liegt was und in welcher Gefahrenklasse.“ Nun gehe es darum, detaillierte Untersuchungen vorzunehmen und dort, wo es nötig ist, zu sanieren, brachte es Rauch auf den Punkt, gab allerdings zu bedenken: „Eine Generation hat willkürlich deponiert, es wird mindestens zwei Generationen brauchen, um diese Flächen zu untersuchen und, wenn nötig, zu sanieren.“

Rauch sprach sich auch für eine Novellierung des Altlastensanierungsgesetzes (AlSaG) aus. Es sollte um ein echtes Verfahrensrecht ergänzt werden, damit die Aufsuchung, Untersuchung sowie die Sanierung oder Sicherung gesetzlich abschließend geregelt sei. Das Gesetz sei in den letzten Jahren zu einem Fiskalgesetz verkommen und kein Umweltgesetz mehr, kritisierte Dreher.

Vorarlberger, die ein Grundstück erwerben oder bebauen wollen, erhalten in der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes Auskünfte über umweltrelevante Daten plus in der Regel eine fachliche Einschätzung der Fläche in Bezug auf Altablagerungen.