EZB könnte rund 130 Mrd. Euro in Anleihen reinvestieren
Frankfurt (APA/Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte in den nächsten zwölf Monaten Gelder aus auslaufenden Anleihen in Höhe vo...
Frankfurt (APA/Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte in den nächsten zwölf Monaten Gelder aus auslaufenden Anleihen in Höhe von rund 130 Milliarden Euro neu investieren. Dies geht aus EZB-Schätzungen zu den Tilgungen aus ablaufenden Titeln in ihrem billionenschweren Anleihen-Kaufprogramm hervor, die die Notenbank am Montag veröffentlichte.
Pro Monat wären dies im Schnitt 10,8 Milliarden Euro. Analysten hatten 15 Milliarden Euro vorhergesagt. Die Währungshüter selbst nannten zu dem Thema erstmals Schätzungen. Sie decken den Zeitraum von Anfang November 2017 bis Ende Oktober 2018 ab.
Die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder wollen die Tilgungsbeträge zeitnah wieder in Anleihen stecken. Das monatliche Volumen der Tilgungen schwankt den EZB-Vorhersagen zufolge aber erheblich. Während die Notenbank für April 2018 Beträge von mehr als 24 Milliarden Euro erwartet, sind es für August 2018 nur knapp zwei Milliarden.
Die EZB und die nationalen Notenbanken kaufen seit 2015 Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Mit dem inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegten Programm, das noch bis mindestens Ende September 2018 laufen soll, wollen sie die Konjunktur anheizen und für mehr Inflation sorgen. Da das monatliche Kaufvolumen ab Jänner auf 30 von bisher 60 Milliarden Euro schrumpft, kommt den Re-Investitionen eine stärkere Bedeutung zu.