Opposition: Tote und Verletzte nach Kommunalwahlen in Nicaragua

Managua (APA/dpa) - Nach den Kommunalwahlen in Nicaragua haben sich Oppositionelle und Regierungsanhänger blutige Auseinandersetzungen gelie...

Managua (APA/dpa) - Nach den Kommunalwahlen in Nicaragua haben sich Oppositionelle und Regierungsanhänger blutige Auseinandersetzungen geliefert. Mindestens vier Menschen seien bei den Zusammenstößen ums Leben gekommen, teilten Wahlbeobachter und Parteifunktionäre am Montag mit.

Bei den Krawallen wurden demnach auch mehrere Menschen verletzt und Häuser in Brand gesteckt. Die Polizei bestätigte die Berichte zunächst nicht.

In Sandy Bay an der Karibikküste seien ein Oppositioneller und ein Regierungsanhänger getötet worden, sagte die Chefin der Wahlbeobachter von „Panorama Electoral“, Haydee Castillo. Sechs Häuser seien in Brand gesteckt worden und Marinesoldaten hätten auf Demonstranten gefeuert.

Zwei Oppositionelle seien von mutmaßlichen Regierungsanhängern in der Provinz Jinotega erschossen worden, teilten die Parteien der Opfer mit. In der Provinz Rio San Juan wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten rund ein Dutzend Regierungsgegner bei einem Polizeieinsatz verletzt.

Die Regierungspartei von Präsident Daniel Ortega hatte die Kommunalwahlen am Sonntag nach offiziellen Angaben klar gewonnen. Das Wahlbündnis der Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) erhielt in den 153 Gemeinden, 15 Provinzhauptstädten und zwei autonomen Regionen des mittelamerikanischen Landes rund 68 Prozent der Stimmen, wie die Wahlbehörde am Montag nach Auszählung der meisten Urnen mitteilte.

Auf dem zweiten Platz landete die liberale Partei PLC von Ex-Präsident Arnoldo Alemán. Die wichtigste Oppositionspartei CND beteiligte sich nicht an den Wahlen, nachdem sie von der umstrittenen Präsidentenwahl im vergangenen Jahr ausgeschlossen worden war.

Staatschef Ortega hatte sich im vergangenen Jahr für eine vierte Amtszeit wiederwählen lassen. Seine Ehefrau Rosario Murillo ist Vizepräsidentin. Kritiker werfen Ortega vor, eine autoritäre Familiendynastie an der Staatsspitze zu etablieren.