US-Mennonitenführer nach Dreifachmord in Mexiko festgenommen

Chihuhahua (APA/dpa) - Nach einem Dreifachmord im Norden von Mexiko hat die Polizei den Anführer einer amerikanischen Mennonitengemeinschaft festgenommen. Gegen besagten Anführer der evangelischen Freikirche werde wegen der Morde ermittelt, bestätigte ein Sprecher der örtlichen Staatsanwaltschaft am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „In den USA werden ihm Sexualvergehen vorgeworfen“, sagte er weiter.

Der 56-jährige US-Bürger soll bereits seit 15 Jahren auf der Flucht vor der Justiz der Vereinigten Staaten sein. An dem Großeinsatz am Wochenende im Bundesstaat Chihuahua beteiligten sich mehr als 100 Polizisten. Insgesamt wurden 26 US-Bürger ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung festgenommen. Im Oktober waren in der Siedlung drei junge Männer getötet worden. Es erregte die Aufmerksamkeit der Ermittler, dass niemand um die Herausgabe der Leichen bat.

Im Norden von Mexiko leben etwa 100.000 Mennoniten. Die Anhänger dieser evangelischen Freikirche stammen ursprünglich aus Deutschland. Sie pflegen einem äußerst schlichten Lebensstil, sind oft tiefgläubig und betreiben vor allem Landwirtschaft.