Saudi-Arabien wirft Iran militärische Aggression vor
Riad/Sanaa/Teheran (APA/Reuters) - Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat dem Erzrivalen Iran eine direkte militärische Aggre...
Riad/Sanaa/Teheran (APA/Reuters) - Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat dem Erzrivalen Iran eine direkte militärische Aggression durch Raketenlieferungen an die Houthi-Rebellen im Jemen vorgeworfen. Dies könne einen „kriegerischen Akt gegen das Königreich“ darstellen, zitierte die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA am Dienstag den Kronprinzen.
Dieser habe sich in einem Telefonat mit dem britischen Außenminister Boris Johnson geäußert. Die saudi-arabische Luftwaffe hatte am Samstag eine Rakete abgefangen, die von Houthi-Rebellen in Richtung der saudi-arabischen Hauptstadt Riad abgefeuert worden war.
Im Jemen führen Saudi-Arabien und Iran einen Stellvertreterkrieg. Saudi-Arabien versteht sich als Schutzmacht der Sunniten, der Iran als die der Schiiten. Hinzu kommt, dass der Iran durch das internationale Atomabkommen, das US-Präsident Donald Trump infrage stellt, aus seiner Isolation kommt und als Regionalmacht immer mehr Bedeutung gewinnt.
Der Iran leistet den schiitischen Houthi-Rebellen Beistand, die die Regierung des Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi gestürzt haben und ihr Korruption vorwerfen. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, den Houthi militärisch zu helfen, was die Regierung in Teheran aber bestreitet. Saudi-Arabien, das an den Jemen grenzt, bekämpft die Houthi-Rebellen unter anderem durch den Einsatz der Luftwaffe und will der international anerkannten Regierung Hadis wieder zur Macht verhelfen. Der Konflikt hat eine der größten Krisen für die Menschen weltweit ausgelöst, Tausende Menschen kamen bisher ums Leben.