Metaller-KV - Arbeitgeber: Streiks wären jetzt unangebracht
Wien (APA) - Die Arbeitgebervertreter bedauern den Abbruch der Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie vonseiten der Gewerkschaft...
Wien (APA) - Die Arbeitgebervertreter bedauern den Abbruch der Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie vonseiten der Gewerkschaft und gehen davon aus, dass die Gewerkschaft heute noch Beschlüsse in Richtung Streik treffen wird. „Wir halten das für unangebracht in der derzeitigen Situation“, sagte Schmid-Schmidsfelden am Dienstag bei einem Pressegespräch nach der gescheiterten 5. Verhandlungsrunde.
Veit Schmid-Schmidsfelden, Mitglied des KV-Verhandlungsteams auf der Arbeitgeberseite widersprach der Ansicht, dass es sich auch diesmal wieder nur um Theaterdonner vor einer baldigen Einigung handle. „Heuer ist es schon besonders gekippt“, sagte Schmid-Schmidsfelden. Die Gewerkschaft sei zum dritten Mal aufgestanden und habe den Verhandlungstisch verlassen. Das sei in den vergangenen Jahren nicht so gewesen. Er nehme das nicht auf die leichte Schulter, glaube aber noch immer an einen Basiskonsens mit den Gewerkschaften zum Wohle des Standortes Österreich.
„Wir waren nicht so weit auseinander“, sagte Schmid-Schmidsfelden. Er sehe im Abbruch auch ein Zeichen dafür, dass die Sozialpartnerschaft „zutiefst“ reformbedürftig sei. „Für den Standort Österreich wäre es wichtig und notwendig gewesen, fertig zu verhandeln und zu einem Ergebnis zu kommen“, so der Arbeitgebervertreter. Zuletzt hätten die Arbeitgeber 2,5 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung geboten, die Arbeitnehmerseite sei von ihren ursprünglich geforderten 4 Prozent auf 3 Prozent zurückgegangen.
Es stelle sich auch die Frage, was es für das Konstrukt Sozialpartnerschaft bedeute, wenn man nach 15 Stunden zu keinem Ergebnis komme, und ob die Mitglieder dafür noch Verständnis hätten. „Die Sorge bleibt zurück, dass die Sozialpartnerschaft keinen Auftrieb bekommen hat“, sagte Schmid-Schmidsfelden. Man werde den Betrieben vorschlagen, bereits ab November freiwillig auf Betriebsebene Lohnanpassungen durchzuführen. „Wir wollen faire Löhne bezahlen“, so der Arbeitgebervertreter.
Ob die Gewerkschaft heute noch Streikbeschlüsse fassen werde, könne er nicht beurteilen. „Ich hoffe sehr, dass es nicht zu Streiks kommen wird. Das wäre ein völlig unangemessenes Mittel. Es geht um die gemeinsame Verantwortung für den Standort“, führte Schmid-Schmidsfelden aus. Er hoffe, dass die Gewerkschaften ihre Andeutungen nicht in die Realität umsetzen. Die möglichen Kosten eines Streiks würden ihm nicht vorliegen.
Zudem besteht laut dem Arbeitgebervertreter die Gefahr, dass auf dem Rücken dieser Themen Politik gemacht wird. „Die Regierungsverhandlungen sollten möglichst keinen Einfluss auf unsere Sozialpartnerverhandlungen haben“, so Schmid-Schmidsfelden.
Vonseiten des Fachverbandes gebe es noch keine weiteren Termine für Verhandlungen. Man müsse zuerst in die Gremien gehen und Beschlüsse fassen. Danach werde man sicher wieder die Gewerkschaften einladen, mit neuen Vorschlägen Verhandlungen aufzunehmen.
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