Bezirk Kitzbühel

Gebühren für Pistentourengeher im Bezirk Kitzbühel kein Thema

© Harald Angerer

Die Skisaison steht vor der Tür und damit auch das Thema Pistentourengeher. Die Bergbahnen im Bezirk Kitzbühel wollen auch in der kommenden Saison auf Lenkung statt auf Verbote setzen.

Von Harald Angerer

Kitzbühel –Die Skisaison nähert sich mit großen Schritten. Aber nicht nur die Skifahrer warten auf den Start, auch die Tourengeher. Der Tourensport boomt, das spüren auch die Bergbahnen. Denn viele der Tourengeher nutzen auch die Pisten, das sorgt seit einigen Jahren für Diskussionen.

In Oberösterreich wollen die Bergbahnen nun eine Tourengeher-Maut einführen. Im Bezirk Kitzbühel suchen die Seilbahner andere Lösungen. „Wir haben schon sehr früh auf den Trend reagiert“, sagt Harald Günther von der Bergbahn Pillersee. Seit sechs Jahren gibt es in St. Ulrich ein Angebot für die Pistentourengeher.

Zwei gekennzeichnete Aufstiegsspuren führen untertags auf die Buchensteinwand, je eine von St. Ulrich und eine von Hochfilzen. Zudem gibt es noch am Dienstag und Freitag eine Piste, die bis 22 Uhr geöffnet ist. „Das funktioniert gut bei uns, aber schwarze Schafe, die mit Hunden gehen oder nebeneinander, gibt es immer“, erklärt Günther weiter. Zudem gibt es noch eine Tourengeherkarte, aber auf freiwilliger Basis. Die kostet 19 Euro und es sind zwei Bergfahrten inkludiert.

Einer der Tourengeher-Hot-Spots im Bezirk ist das Skigebiet St. Johann. Aber auch hier sind Gebühren vorerst kein Thema, wie GF Manfred Bader auf Anfrage der TT versichert. Man setze seit dem vergangenen Winter stark auf Information. „Wir wollen bei den Tourengehern ein Bewusstsein schaffen und sie über Regeln aufklären“, sagt Bader. Grundsätzlich gebe es in St. Johann eine gekennzeichnete Aufstiegsspur. Am Dienstag und Freitag ist dazu noch eine Piste für die Abfahrt bis 22 Uhr geöffnet. „Damit haben wir im vergangenen Winter sehr gute Erfahrungen gemacht“, schildert Bader.

Auf ein partnerschaftliches Miteinander setzt man in Westendorf, wie Bergbahnchef Hansjörg Kogler sagt. In der Skiwelt wird das Thema Tourengeher zwar diskutiert, aber Gebühren oder Verbote seien derzeit kein Thema. „Im Vorjahr hatten wir zu Weihnachten eine Sperre angedacht, da es nur die schmale­n Pistenbänder gab und sehr viele Skigäste in der Zeit unterwegs sind. Aber es war dann nicht notwendig“, sagt Kogler.

Auch er räumt ein, dass es schwarze Schafe gebe, die nebeneinander den Aufstieg absolvieren, hinter Kuppen die Piste queren oder mit Hunden auf der Piste unterwegs sind. „Hier sind wir als Verantwortliche fast gezwungen, zu reagieren“, schildert Kogler. Er möchte aber die Tourengeher kanalisieren. „In Westendorf gibt es ein gutes Miteinander. Wir überlegen, mit den Tourengehern eine Aufstiegsroute zu kennzeichnen, dann gäbe es eine Entflechtung“, schildert der Westendorfer Bergbahnchef. Diese könnte bereits heuer angeboten werden. „Die Tourengeher müssen sich dann aber auch daran halten“, sagt Kogler weiter. Ein Problem gebe es aber weiterhin in der Nacht, auch hier sorgen Unbelehrbare für kritische Situationen bei der Pistenpräparierung.

Einen Schritt weiter bei der Entflechtung von Tourengehern und Skifahrern ist man in Kitzbühel. Insgesamt fünf verschiedene Angebote gibt es hier für die Pistentourengeher. So ist am Gaisberg in Kirchberg am Dienstag von 18.30 Uhr bis 22 Uhr Aufstieg und Abfahrt möglich, Freitag und Samstag sogar bis 23 Uhr. Die Asten direkt in Kitzbühel ist bis 22 Uhr geöffnet und das Naturschneegebiet Bichlalm ist sogar täglich rund um die Uhr für Tourengeher geöffnet. Die Piste Nr. 70 an der Resterhöhe ist bis 19 Uhr geöffnet und in Jochberg von Wagstätt bis zur Jagawurz jeden Freitag bis 21.30 Uhr.

„Wir sind nicht für Verbote oder Gebühren“, betont Bergbahnvorstand Josef Burger. Auch er betont das gute Miteinander mit den Tourengehern, so würde es auch auf den anderen Pisten im Skigebiet keine Probleme geben. Bei den gebührenpflichtigen Parkplätzen Horn, Ganslern und Resterhöhe können Saisonkartenbesitzer gratis parken, sie müssen die Karte nur einmal beim Drehkreuz einscannen. Sonst fällt hier aber eine Parkgebühr an.

Kein Problem mit den Pistentourengehern hat man bei der Bergbahn Fieberbrunn. „Bei uns ist das Aufkommen nicht so groß, wir haben genug Platz auf der Piste“, betont GF Toni Niederwieser. Für den Abend gebe es aber auch in Fieberbrunn ein Angebot. So ist eine Piste am Donnerstag und Freitag bis 23 Uhr für die Tourengeher geöffnet.

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