UNO: Viel mehr Angriffe auf Moscheen und Betende in Afghanistan

Kabul (APA/dpa) - Die Vereinten Nationen sind besorgt über einen „verstörenden Anstieg“ von Angriffen auf Moscheen, religiöse Führer und Bet...

Kabul (APA/dpa) - Die Vereinten Nationen sind besorgt über einen „verstörenden Anstieg“ von Angriffen auf Moscheen, religiöse Führer und Betende in Afghanistan. Einem Dienstag veröffentlichten Bericht zufolge wurden seit Jänner des vergangenen Jahres 51 Angriffe auf sunnitische und schiitische Moscheen und Schreine gezählt. Dabei seien 273 Menschen getötet und 577 verletzt worden.

Dies seien fast doppelt so viele Opfer gewesen, wie bei Anschlägen dieser Art in den Jahren 2009 bis 2015 zusammengenommen, schreiben die Autoren.

Die große Mehrheit aller Opfer seien Schiiten, die bei Angriffen der sunnitischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) getötet oder verletzt worden seien, heißt es in dem Bericht weiter. Seit Jänner 2016 haben die Vereinten Nationen bei zwölf Angriffen auf schiitische Moscheen 230 Tote und 459 Verletzte registriert. Viele Attentate zielten offenbar auf Feiertage oder Freitagsgebete, wenn die Moscheen voll sind.

In diesem Jahr gab es allein in der Hauptstadt Kabul bereits fünf Anschläge auf schiitische Moscheen - zuletzt am 20. Oktober als sich ein Selbstmordattentäter des IS in einer Moschee im Schiitenviertel Dasht-e Bartchi in die Luft sprengte. Nach Erkenntnissen der Deutschen Presse-Agentur starben dabei 71 Menschen.

Die UNO drängt alle Beteiligten am Konflikt, Zivilisten zu schützen - insbesondere „Orte des Gebets, Betende und religiöse Führer“, die einen „besonderen Schutzstatus“ genießen.

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA277 2017-11-07/12:52