Adventmärkte - Graz wartet mit Neuerungen und „Rennern“ auf
Graz (APA) - „Alle Jahre wieder“ - so hat der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Dienstag in die Präsentation des Grazer Advents 2...
Graz (APA) - „Alle Jahre wieder“ - so hat der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Dienstag in die Präsentation des Grazer Advents 2017 eingeleitet. Diesmal beginnen die Märkte in der Grazer Innenstadt jedoch wegen des auf einen Sonntag fallenden Heiligen Abends schon um eine Woche früher: am 17. November. Der 25. November wird mit zusätzlichen Angeboten zum „echten Einkaufssamstag“.
Wie schon im Vorjahr werden wieder 14 Advent- und Weihnachtsmärkte mit unzähligen Ständen öffnen. Oberste Prämisse ist weiterhin ein „Advent der kurzen Wege“ und die Vermeidung von Massentourismus. Der Grazer Advent soll als „Original“ erlebt werden können, mit einheimischen Besuchern - vor allem Grazer und Leute aus der Umgebung. Nur maximal zehn Prozent der Besucher würden mit Bussen kommen, sagte Citymanager Heimo Maieritsch. Probleme wie etwa in Salzburgs Getreidegasse, in der sich oftmals großteils Gäste aus der ganzen Welt „durchschieben“, wolle man vermeiden.
Der laut Maieritsch „internationale mediale Renner“ - die Eröffnung der Eiskrippe im Landhaushof - wird heuer am 2. Dezember über die Bühne gehen. Eiskünstler Kimmo Frosti wird wieder die Figuren schnitzen und jedes Wochenende gegen neue Duplikate austauschen. Neben der Eiskrippe werden auch die einst umstrittenen am Kopf stehenden Christbäume über der Herrengasse aufgehängt. Der Weihnachtsbaum am Hauptplatz wurde bereits aufgestellt. Es handelt sich erstmals um eine Tanne, genauer gesagt um eine etwa 60 Jahre alte und mehr als 20 Meter hohe Weißtanne aus dem oststeirischen Pischelsdorf. Sie ist ein Geschenk der Diözese Graz-Seckau.
Der Weihnachtsbaum erfährt 2017 eine weitere Neuerung: Die Energie Graz bestückt ihn mit 25.000 Lichtern und ergänzt ihn durch einen etwa drei Meter großen „Wunderbaum“, der in die Tanne hineingehängt wird. Der Wunderbaum ist mit knapp 7.400 LED und 90 sogenannten Flashing Bulbs versehen. Alle 30 Minuten wird der 180 Kilogramm schwere „Wunderbaum“ eingeschaltet und soll wie eine Art überdimensionale Wunderkerze leuchten.
Der Aufbau der gesamten Weihnachtsbeleuchtung in Graz dauert etwa drei Wochen. Elf Tonnen Material werden von neun Mitarbeitern installiert. In den vergangenen zehn Jahren haben sich laut den Vorständen der Energie Graz die Lichtpunkte verdoppelt, während der Energieverbrauch durch die Verwendung von LED nur mehr ein Viertel ausmacht. Der Verbrauch entspreche in etwa dem von acht Wohnungen, so Vorstand Boris Papousek.
Um noch mehr Besucher aus der Steiermark zum Grazer Advent zu locken und zugleich das Verkehrsaufkommen klein zu halten, wird heuer am 25. November beim „so richtig echten Einkaufssamstag“ die S-Bahn nach Graz gratis sein, ebenso die Schlossbergbahn. Bus und Bim in Zone 101 sind sowohl am 25. November als auch an den anderen Adventsamstagen gratis.
Apropos Schlossbergbahn: Um die Wartezeiten schöner verstreichen zu lassen, wird am Schlossbergplatz heuer erstmals ein „Märchenwald“ errichtet. In dieser konsumfreien Zone, gestaltet gemeinsam mit dem Kindermuseum Frida & Fred sowie der Diakonie de La Tour, können Eltern mit Kindern verweilen. Am 24. Dezember, der diesmal auf einen Sonntag fällt, können Väter oder Mütter ihre Kleinen von zu Hause mit der Adventbim weglocken. Sie wird auch am Heiligen Abend kostenlos zu nutzen sein - inklusive gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern.
Rund zwei Millionen Menschen dürften nach Hochrechnungen des Graz Tourismus die Märkte in der steirischen Landeshauptstadt alljährlich besuchen. Zuletzt war vor allem die Anzahl der ankommenden Busse gestiegen. Abgesehen von jenen, die am Ring einen Fahrstreifen als Parkplatz nutzen, wird auch heuer wieder die Kirchner Kaserne als Parkplatz für Busse dienen, so Maieritsch.
Der Citymanager schwärmte von den Vorjahreszahlen. Allein im Dezember 2016 wurde mit 87.515 Nächtigungen ein Plus von 5,6 Prozent verbucht. Es handelte sich um die größte Steigerungsrate des ganzen Jahres. Insgesamt zählte der Graz Tourismus 2016 gut 1,1 Mio. Nächtigungen.
Die 14 Märkte in der Innenstadt warten mit einigen Neuerungen auf: „Auf dem Glockenspielplatz lassen wir es mit einer Schneelanze schneien“, sagte Maieritsch. Am Tummelplatz, wo „Buntes aus aller Welt“ zu kaufen ist, soll es heuer auch eine kleine Gastronomie geben. Der Eislaufplatz bei der Kinder-Winterwelt am Karmeliterplatz wird noch etwas größer und als einziger Bereich bis Ende Jänner geöffnet sein. „Auf jedem Platz wird eine andere Atmosphäre sein“, versprach der Citymanager. Jener werde seinen Lieblingsmarkt finden. Der beliebteste Weihnachtsmarkt Österreichs war übrigens schon einmal einer der Grazer Märkte, nämlich der Aufsteirern-Weihnachtsmarkt am Schlossberg. Einer der beliebtesten Foto-Punkte dürfte auch heuer wieder eine Kutsche am Christkindlmarkt am Südtiroler Platz werden.