„Common People“: Open Mind-Festival in der Salzburger ARGEkultur
Salzburg (APA) - Die 9. Auflage des „Open Mind Festivals“ in der Salzburger ARGEkultur widmet sich heuer von 9. bis 19. November der Frage, ...
Salzburg (APA) - Die 9. Auflage des „Open Mind Festivals“ in der Salzburger ARGEkultur widmet sich heuer von 9. bis 19. November der Frage, wie sich Einzelpersonen gemeinschaftlich organisieren. Unter dem Motto „Common People: Kollektive für Individuen“ geht die Veranstaltung Vorteilen sozialer Zusammenschlüsse nach, klammert aber genauso wenig aus, dass sich Gruppen oft durch die Ausgrenzung anderer definieren.
Die zunehmende Polarisierung in der Bevölkerung - zwischen Stadt und Land, reich und arm, links und rechts, „wir“ und den „Anderen“ - ist auch das Thema der diesjährigen Koproduktion, dem Herzstücks des Festivals. Ausgehend von Erfahrungen aus der letzten Bundespräsidentenwahl und der recht unvermittelt „dazwischengerutschten“ Nationalratswahl tritt das Frauenkollektiv „Rabtaldirndln“ mit dem neuen Programm „Abreissen“ an, um sich in einer „Moden- und Haltungsschau“ mit dem Auseinandertriften der Gesellschaft zu beschäftigen. Und das immer mit dem Anspruch, auch Antworten oder Lösungen zu bieten. „Es geht nicht darum, die Menschen gegeneinander auszuspielen, sondern sie zusammenzubringen“, sagte eine Vertreterin der Gruppe bei der Programmpressekonferenz am Dienstag.
Im Zentrum des von Cornelia Anhaus kuratierten „Open Mind Festivals“ stehen auch heuer wieder zahlreiche interaktive Programmpunkte. Heraus sticht dabei der „Chauvinismus Scanner“ der Wiener Theatergruppe „God‘s Entertainment“. Am 9. und 10. November können sich am Platzl in der Salzburger Innenstadt zwei Tage lang Interessierte nach ihrem eigenen Nationalismusgrad testen lassen - mit einem extra für die Stadt entwickelten Fragebogen. Wie xenophob ist man eigentlich? Die Antworten darauf gibt es gratis, schmerzlos und anonym, versprechen die Initiatoren.
Eine Filmnacht, Debatten, Konzerte, eine Performance und ein kritischer Stadtspaziergang zum Thema „Burschenschaften“ ergänzen das Programm. Teil des Festivals ist das zweitägige Symposium „Kollektive Kränkungen“, das gemeinsam mit dem Friedensbüro organisiert wurde. Es geht der Frage nach, wie kollektive Kränkungen zu Gewalt und Radikalisierung führen und wie Humor und Satire ganz konkret Antworten darauf sein können. So beleuchtet etwa das über Facebook und Youtube bekannte, aber selten live auf der Bühne zu sehende Satire-Kalifat „Datteltäter“ den muslimischen Alltag auf humorvolle Weise.
(S E R V I C E: Zahlreiche Veranstaltungen können ohne Eintritt besucht werden. Genaues Programm und Karten unter www.argekultur.at/openmindfestival)