Für die Mafia 230.000 Euro über den Brenner geschmuggelt
Für einen Geldschmuggler klickten vor einem Monat an der Mautstelle Schönberg die Handschellen. Zwei Jahre Haft lautete das Urteil. Dieselbe Zeit darf auch ein pielsüchtiger absitzen, der im Jänner nach etlichen Verlusten ausrastete.
Ein in Wien lebender Mazedonier musste am Dienstag wegen des Verbrechens der Geldwäscherei die Anklagebank am Landesgericht drücken. Weit hatte er es nicht. Logiert der 43-Jährige seit Oktober doch im Ziegelstadl. Vor einem Monat hatten für ihn die Handschellen geklickt, nachdem die italienische Polizei zuvor anonym den Tipp bekommen hatte, dass sich ein Geldkurier in einem VW mit Wiener Kennzeichen Richtung österreichische Grenze bewegen würde. Die Angaben waren so präzise, dass die Polizei den Lenker an der Mautstelle Schönberg praktisch übernehmen konnte. Im SUV des 43-Jährigen dann die Überraschung. In professionell ausgekleideten Hohlräumen des Wagens befanden sich Geldscheine für exakt 230.300 Euro. Und diese allesamt in einer 20er- und 50er-Stückelung, welche typisch für den Drogenhandel ist. Vor Richter Thomas Dampf zeigte sich der Angeklagte zwar zur Schmuggelfahrt geständig, spielte ansonsten aber das unschuldige Bauern- opfer. So wollte er gar nicht gewusst haben, dass er hier für die Mafia fährt und auch nur von 50.000 Euro ausgegangen sein. Wenig glaubhaft für den Schöffensenat. War der gut angezogene Mazedonier vor der Brenner-Fahrt doch zur Vorbereitung von Turin nach Mailand gefahren und von Wien nach Tirana geflogen — und dies alles für einen behaupteten Fuhrlohn von 2000 Euro inklusive Aufwand. Richter Dampf: „Da wäre für Sie aber nicht mehr viel übrig geblieben!" Die Strafe orientierte sich dann eher am sichergestellten Geldbetrag: Zwei Jahre Haft, 16 davon bedingt, ergingen. Dazu geht der VW des Wieners ins Eigentum der Republik über: „Sie fahren da Mafiageld quer durch Europa. Gut, dass Sie geständig waren, sonst hätte die Strafe anders ausgesehen!", so Richter Dampf.
Ausraster in Spiellokal brachte zwei Jahre Haft
Schon fast als Verzweiflungstat eines Spielsüchtigen entpuppte sich dessen Ausraster im Jänner in einem Innsbrucker Spiellokal. Dort hatte ein gestern angeklagter Afghane nach etlichen Verlusten das Messer gezückt und drohend nach dem Lokalbetreiber verlangt. Zugleich stach der 40-Jährige auf die Automaten ein und versuchte sie aufzubrechen, um sich das Geld zurückzuholen. Dafür ergingen zwei Jahre Haft (19 davon bedingt). Dazu muss sich der Mann nachweislich Arbeit suchen sowie Therapien gegen Alkohol und Spielsucht beginnen. (fell)