Berliner Schaubühne reist aus Sicherheitsgründen nicht nach Istanbul

Istanbul/Berlin (APA/AFP) - Die Berliner Schaubühne hat kurzfristig ein Gastspiel von „Richard III.“ auf dem internationalen Theaterfestival...

Istanbul/Berlin (APA/AFP) - Die Berliner Schaubühne hat kurzfristig ein Gastspiel von „Richard III.“ auf dem internationalen Theaterfestival in Istanbul abgesagt. Mitarbeiter hätten in der aktuellen politischen Situation um ihre Sicherheit in der Türkei gefürchtet, erklärte das Theater am Dienstag und äußerte sein „großes Bedauern“ über die kurzfristige Absage der Aufführung der Inszenierung von Thomas Ostermeier.

„Die Verhaftungen vieler Journalisten, Wissenschafter und Menschenrechtler in den letzten Wochen und Monaten, (...) vor allem aber die nicht erkennbaren Gründe hierfür, führten zu einer großen Verunsicherung im Team“, erklärte die Schaubühne. „Die Unmöglichkeit, den Beteiligten in der momentanen Situation eine Garantie für ihre persönliche Sicherheit geben zu können, hat uns letztlich bewogen, nicht in die Türkei zu reisen.“

Die Inszenierung von Shakespeares „Richard III.“ mit dem Schauspieler Lars Eidinger in der Hauptrolle galt als das Highlight des Theaterfestivals. Die beiden Aufführungen am 17. und 18. November auf der Bühne des Istanbuler Zorlu Center waren seit Wochen restlos ausverkauft. Das Drama schildert den Aufstieg und Fall des englischen Königs Richard III., der als Verkörperung eines brutalen Diktators gilt.

Die Schaubühne erklärte, es tue ihr leid, die türkischen Fans zu enttäuschen, und äußerte auch ihr Bedauern gegenüber den Partnern des Festivals. Sie hoffe auf „entspanntere Zeiten“, um wieder in die Türkei fahren zu können, erklärte die Schaubühne, die mit „Nora“, „Hamlet“ und „Ein Volksfeind“ in den vergangenen Jahren in Istanbul vertreten gewesen war.