„Gesundheitsnotstand“ durch Luftverschmutzung in Neu Delhi

Neu-Delhi (APA/dpa) - Wegen gefährlich hoher Luftverschmutzung hat die indische Medizinervereinigung IMA einen „Gesundheitsnotstand“ in der ...

Neu-Delhi (APA/dpa) - Wegen gefährlich hoher Luftverschmutzung hat die indische Medizinervereinigung IMA einen „Gesundheitsnotstand“ in der Hauptstadt Neu Delhi ausgerufen. Monitore zeigten am Dienstag zeitweise eine Konzentration des Feinstaubs PM10 von mehr als den maximal messbaren 999 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Teilen der 17-Millionen-Einwohner-Metropole an.

Ein Wert von höchstens 50 ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch unbedenklich. Neu Delhis Volksschulen würden am Mittwoch geschlossen bleiben, verkündete der Bildungsminister der Stadt, Manish Sisodia, bei einer Pressekonferenz. Kinder, ältere Menschen, Schwangere, Herzkranke und Asthmatiker sollten nicht vor die Tür gehen, sagte IMA-Präsident K.K. Aggarwal dem Nachrichtensender NDTV. Die Umweltbehörde EPCA empfahl, den Autoverkehr durch eine drastische Erhöhung der Parkgebühren zu begrenzen.

„Delhi ist zu einer Gaskammer geworden“, twitterte der Regierungschef der Hauptstadt, Arvind Kejriwal. Er machte das Abbrennen von Ernterückständen durch Bauern in benachbarten Bundesstaaten für den Smog verantwortlich.

Auch das belgische Königspaar Philippe und Mathilde, das am Montag zu einem Besuch in Indien angekommen war, bekam die schlechte Luft zu spüren. Auf Bildern von deren Empfang durch eine Ehrenwache vor dem Präsidentenpalast in Neu Delhi war das Gebäude inmitten des braunen Dunstes kaum zu erkennen.

Nach einer im Oktober veröffentlichten Studie des Fachblatts „The Lancet“ starben im Jahr 2015 rund 2,5 Millionen Menschen in Indien an den Folgen von Umweltverschmutzung - der höchste Wert weltweit.