Kaltenbacher fiebern der Wahl am Sonntag entgegen
Die Anspannung in Kaltenbach ist beinahe greifbar. In vier Tagen steht fest, wer Bürgermeister wird: Alexander Maier oder Klaus Gasteiger.
Von Eva-Maria Fankhauser
Kaltenbach – In der Zillertaler Gemeinde gibt es nur noch ein Thema: die Wahlen am Sonntag. „Natürlich spürt man, dass die Bürger gespannt sind, wie es am Sonntag ausgeht“, sagt Amtsverwalter Hubert Schwarz. Er führt seit der Auflösung des Kaltenbacher Gemeinderates Ende Juli die Amtsgeschäfte.
„So etwas habe ich zum ersten Mal gemacht. Unterm Strich war es für mich eine sehr interessante Tätigkeit“, sagt Schwarz im TT-Gespräch. Sein großes Plus sei gewesen, „dass ich mich von jeglicher politischer Strömung heraushalten konnte“. Liegen geblieben sei während seiner Amtszeit nichts. Der neue Gemeinderat müsse aber möglichst bald Themen wie laufende Straßensanierungen, Dorfstruktur und die Nutzung der Tennishalle angehen.
„Wir können sicher von einer hohen Wahlbeteiligung ausgehen. Es wird spannend“, sagt Schwarz. Bei der Nationalratswahl lag die Wahlbeteiligung nur bei knapp 64 %, bei der letzten Gemeinderatswahl im Vorjahr hingegen bei gut 77 %. Gewählt wird am Sonntag von 7 bis 12 Uhr. Rund 910 Kaltenbacher sind wahlberechtigt. Wenn alles glatt laufe, könne man laut Schwarz schon ab 15 Uhr mit einem Ergebnis rechnen.
Spätestens drei Wochen nach der Wahl muss die konstituierende Sitzung des Gemeinderates stattfinden. „Damit endet meine Amtszeit“, sagt Schwarz. Er übergibt dann entweder an Klaus Gasteiger oder Alexander Maier.
Die beiden Kandidaten im Interview:
Wenn ich die Wahl gewinne, bedanke ich mich als Erstes bei ...
Klaus Gasteiger: ... meiner Familie, treuen Wegbegleitern und den Kaltenbachern.
Alexander Maier: ... meinen Wählerinnen und Wählern, meinem Listenteam und bei meiner Familie.
Drei wichtige Eigenschaften eines guten Bürgermeisters:
Gasteiger: Herzblut, Verantwortungsgefühl und Erfahrung.
Maier: objektiv, lösungsorientiert und volksnah.
Ohne diesen Gegenstand überstehe ich keinen Tag:
Gasteiger: einen duftenden Kaffee.
Maier: meine Brille.
Am besten von einem stressigen Arbeitstag erhole ich mich ...
Gasteiger: ... bei Pasta und einem Glas Rotwein mit der Familie und Freunden.
Maier: ... beim Laufen.
In Kaltenbach kann man am besten ...
Gasteiger: Ski fahren, ausgehen, radfahren und wandern.
Maier: ... sehen, dass es nur miteinander funktionieren kann.
Zuletzt gelacht habe ich über ...
Gasteiger: ... einen guten Witz meiner Frau.
Maier: ... eine Satire von Josef Hader.
Am meisten stresst mich ...
Gasteiger: ... Unwahrheiten und Gerüchte.
Maier: ... zähflüssiger Verkehr.
Ein Ratschlag, den ich mir zu Herzen nehme:
Gasteiger: immer locker zu bleiben.
Maier: alle Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger gleich behandeln und sie bei ihren Anliegen bestmöglich unterstützen
Zuletzt geärgert habe ich mich über ...
Gasteiger: ... immer wiederkehrende Unwahrheiten.
Maier: ... Lügen.
Das fällt mir besonders schwer:
Gasteiger: ein Stück Schokolade.
Maier: wegschauen.
Den Tag beginne ich mit ...
Gasteiger: ... einem guten Frühstück nach einem Ernährungstipp meiner Schwester.
Maier: ... einem Kaffee
Kaltenbach steht für mich für ...
Gasteiger: ... meine Heimat. Dort bin ich aufgewachsen, lebe ich und kennen mich die Menschen.
Maier: ... eine Gemeinde mit vielen tollen, engagierten Menschen und einen politischen Neustart, bei dem die Zusammenarbeit und respektvoller Umgang miteinander wieder im Vordergrund stehen sollen.
Das würde ich gerne lernen, wenn ich Zeit hätte:
Gasteiger: ein Instrument.
Maier: Ziehharmonika (Ziacha)
Diesen Beruf könnte ich nicht erlernen:
Gasteiger: Ich habe großen Respekt vor ÄrztInnen.
Maier: Berufe in luftiger Höhe
Diesen Tipp würde ich meinem 16-jährigen Ich geben:
Gasteiger: Bleib auf deinem Weg!
Maier: Sei ehrlich, mutig, offen und zielstrebig!
Dafür gebe ich am meisten Geld aus:
Gasteiger: für einen Kaffee zum Plaudern mit den Menschen.
Maier: für meine erworbene Wohnung in Kaltenbach.