VW-Abgasskandal - VKI: Jeder Zweite hat Probleme nach Software-Update
Wien (APA) - Neue Vorwürfe im VW-Abgasskandal: Fast jeder zweite befragte Verbraucher berichtet nach dem vom Autokonzern vorgenommenen Softw...
Wien (APA) - Neue Vorwürfe im VW-Abgasskandal: Fast jeder zweite befragte Verbraucher berichtet nach dem vom Autokonzern vorgenommenen Software-Update über negative Veränderungen am Fahrzeug. Am häufigsten betrifft das laut Verein für Konsumenteninformation (VKI) einen erhöhten Spritverbrauch, Leistungseinbrüche im oberen und unteren Drehzahlbereich und ein deutlich spürbares „Ruckeln“ des Motors.
Insgesamt hätten rund 43 Prozent der befragten Konsumenten über negative Veränderungen am Fahrzeug berichtet, erklärte der VKI am Mittwoch in einer Aussendung. Weil sich immer wieder Verbraucher mit Beschwerden über Folgeprobleme nach der Software-Umrüstung gemeldet hätten, habe man eine interne Umfrage unter den bereits 27.000 VKI-Teilnehmern gestartet, die sich von VW durch die Betrugssoftware geschädigt fühlen. Nun liegen die Resultate vor.
Rund 10.800 Konsumenten nahmen an der Befragung teil. Von 9.000 Fahrzeughaltern, die das Update schon hinter sich haben, berichteten laut VKI rund 3.600 über negative Veränderungen am Auto. Im Detail hätten 1.800 Personen über einen erhöhten Kraftstoffverbrauch berichtet, mehr als 1.400 über Leistungseinbrüche und ebenfalls 1.400, dass der Motor ruckeln/nageln würde. Probleme beim Beschleunigen hätten mehr als 1.000 Teilnehmer genannt. Rund 650 Befragte hätten Probleme mit dem Abgasrückführungssystem beklagt, knapp 500 eine schnellere Verrußung des Partikelfilters. Einige Hundert hätten erhöhte Geruchsbildung oder massives Gebläse berichtet.
Der VKI werde diesen Hinweisen auf Nachteile nachgehen „und Ansprüche in diesem Zusammenhang intensiv prüfen“, kündigte der Leiter des Bereichs Recht im VKI, Thomas Hirmke, in einer Aussendung an. Aus den in der Umfrage dokumentierten technischen Folgewirkungen könne sich ein Minderwert der betroffenen Fahrzeuge ergeben, der über einen rein merkantilen Minderwert hinausgehe. Leider habe VW die Software und die Wirkungsweise der Änderungen an der Software immer noch nicht offengelegt. Dieses „Verstecken“ erschwere Experten die technischen Einschätzungen für die Folgen des Update. VW habe immer wieder postuliert, dass den VW-Kunden durch die Software-Updates keinerlei Nachteile bei den Dieselmotoren entstehen würden, wird erinnert.
Im September 2015 hatte VW eingestanden, Dieselmotoren der Marken VW, Audi, Seat und Skoda mit Hilfe einer unzulässigen Motorsteuerungssoftware manipuliert zu haben, um den Stickstoffausstoß bei Abgastests zu senken.
~ ISIN DE0007664039 WEB http://www.konsument.at
http://www.volkswagenag.com ~ APA112 2017-11-08/09:51